Lexikon der Religionen:

Umma

Theologisches Konzept von der Gemeinschaft aller Muslime

Mit dem arabischen Begriff „Umma“ (Gemeinschaft) ist die Gemeinschaft aller Muslime gemeint, unabhängig davon, in welchem Land sie leben. Der Gedanke der Einheit (Arabisch: „Tauhid“) gilt nicht nur für die Einzigkeit Gottes, sondern bezieht sich auch auf das menschliche Miteinander: Alle Muslime bilden eine Einheit.

Durch die Idee der „Umma“ wurde das alte Stammessystem verdrängt, das in vorislamischer Zeit auf der Arabischen Halbinsel vorherrschte: Das „Band der Religion“ wurde über das „Band des Blutes“ gestellt. Das theologische Konzept der „Umma“ steht somit über Familie, Staatszugehörigkeit, Rasse und gesellschaftlicher Position. „Umma“ definiert allein durch die Zugehörigkeit zum Islam die Grenzen der Gemeinschaft. Man spricht auch von der „Umma al-islamiyya“, um den Begriff besser vom Begriff „Umma“ im Sinn von Nation abzugrenzen.

„Dar al-Islam“ und „Dar al-Harb“

Auch die Wendung „Dar al-Islam“ (Haus des Islam) bezeichnet eine muslimische Gemeinschaft, der jedoch nur Staaten mit einer muslimischen Bevölkerungsmehrheit angehören. Alternativ wird auch „Dar as-Salam“ (Haus des Friedens) verwendet. Im Gegensatz dazu steht das „Dar al-Harb“ (Haus des Krieges) für Gebiete, die nicht unter muslimischer Herrschaft stehen und wo Muslime ihre Religion nicht frei ausüben können. Mittlerweile gibt es auch Begriffe für Länder, in denen Muslime Religionsfreiheit genießen: „Dar al-Aman“ (Haus der Sicherheit).