„Ein großer Platz mit viel Geschichte“ - Der Heldenplatz in Wien

Seit 1965 gibt es den österreichischen Nationalfeiertag, der am 26. Oktober gefeiert wird. Ab 1967 ist der Nationalfeiertag ein gesetzlicher Feiertag und arbeitsfrei.

Von 1955 bis 1964 hat es, sozusagen als Vorläufer, den „Tag der Fahne“ gegeben. Mit rituellen Beschwörungen auf die rot-weiß-rote Fahne und die nationale Einheit des Staates. Am Nationalfeiertag gehört es seit Jahren zur Tradition, dass am Heldenplatz in Wien die Angelobung und eine Leistungsschau des österreichischen Bundesheeres abgehalten werden.

Von der Burgbastei zum Garten

Die Geschichte dieses Platzes reicht weit ins 19. Jahrhundert zurück. Als die französischen Besatzungstruppen im Jahr 1809 Wien verließen, haben sie noch einen Teil der Burgbastei samt der Burg- und der Augustinerschanze gesprengt. Übrig blieb eine große freie Fläche, die in der Folge als innerstädtischer Erholungsraum gestaltet wurde. Zwei große Gärten wurden angelegt, der Volks- und der Burggarten. Dazwischen ist ein großer Platz entstanden, der den Namen Neuer Paradeplatz erhalten hat. Ab 1878 heißt die offizielle Bezeichnung des Platzes „Heldenplatz“. Zwei große Reiterdenkmäler und ein Denkmal für Kriegsgefallene prägen den Platz.

Memo
26.10.2013, 19.05 Uhr, Ö1

Ab den 1930er Jahren begann es sich einzubürgern, den Platz für Massenveranstaltungen unterschiedlichster Art zu nutzen, so bekannt wie unrühmlich dürfte die gigantische nationalsozialistische Kundgebung für Adolf Hitler vor 75 Jahren, im März 1938 sein. Am Heldenplatz wurden Ausstellungen gezeigt und Fußball-Länderspiele wurden per Lautsprecher hierher übertragen. Vor 30 Jahren, im September 1983, feierte Papst Johannes Paul II. am Heldenplatz eine „Europa-Vesper“.

1984 gab es eine große Kundgebung gegen das geplante Donaukraftwerk Hainburg. Und vor 20 Jahren, im Jänner 1993, fand die große Veranstaltung von SOS-Mitmensch statt, die den Heldenplatz zu einem „Lichtermeer“ werden ließ. Berühmtheit erhielt der Heldenplatz schließlich auch durch das gleichnamige Theaterstück von Thomas Bernhard, das vor 25 Jahren, im November 1988, Premiere hatte und zu hitzigen politischen Debatten führte.

Gestaltung: Wolfgang Slapansky

Memo 26.10.2013 zum Nachhören:

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