„Erwartung des Verborgenen“

Glaube, Philosophie und Politik im schiitischen Islam: Von Schiiten ist im Allgemeinen die Rede, wenn zwischen den beiden größten Konfessionen im Islam, den Sunniten und Schiiten unterschieden wird. Doch die Schiiten bilden ein vielgestaltiges Spektrum, zu dem auch Konfessionen im Randbereich der islamischen Theologie gehören.

Die größte Gruppe umfasst die sogenannten „Zwölfer-Schiiten“, die im Iran und Irak die Mehrheit bilden, aber auch in Afghanistan, Pakistan und dem Libanon vertreten sind. Ihre Glaubenslehre bezieht sich auf den Propheten Mohammed und zusätzlich auf die Linie seiner Nachkommen, der zwölf Imame, die von Fatima, der Tochter Mohammeds abstammen.

Tao
Samstag, 8.2.2014, 19.05 Uhr, Ö1

Mit der Rationalphilosophie hat die schiitische Denkschule nie gebrochen; sie bezieht auch philosophische Mystik ein. Die zeitgemäße Auslegung von Koran und prophetischen Überlieferungen nimmt einen zentralen Stellenwert ein und reicht bis in soziale, politische und wirtschaftliche Fragen. Als messianische Gestalt sehen die Schiiten den sogenannten verborgenen, zwölften Imam an. Mit seiner Rückkehr vor dem Ende der Zeiten soll in der Welt Frieden und Gerechtigkeit Einzug halten. Was diese Hoffnung im realen Leben bedeutet, hat Lise Abid u.a. im Iran und im Libanon recherchiert.

Tao 8.2. zum Nachhören:

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