„Von Hostientauben und Sinnenfreuden“

Salzburg als kirchliches und machtpolitisches Zentrum: Ein Rundgang durch Salzburg - vom Mittelalter bis heute.

Seit jeher gilt die Taube als Symbol für den Geist Gottes. Sei es, dass er „über den Wassern“ schwebte (Genesis) oder „wie eine Taube“ auf Jesus im Jordan (Matthäus-Evangelium) herabkam. Auch auf die Apostel ist er laut biblischem Bericht am 50. Tag (griechisch „Pentekoste“) nach Ostern herabgekommen, woran Pfingsten erinnert.

Memo
Montag, 9.6.2014, 19.05 Uhr, Ö1

Eigene „Hostientauben“ schwebten früher mithilfe von Ketten in Kirchen über dem Altar, darunter war das Gefäß mit den Hostien angebracht, also mit dem zur Abendmahlsfeier - zur Eucharistie - verwendeten ungesäuerten Brot. Ein spätmittelalterliches Meisterwerk einer solchen Taube gibt es im Dommuseum in Salzburg zu bewundern. Sie ist der Ausgangspunkt eines Memo-Rundgangs durch Salzburg, vom Mittelalter bis heute.

Klöster und Salzhandel

Salzburg wurde nicht zuletzt durch die Klostergründungen Ruperts, des ersten Bischofs in Salzburg und Abtes von St. Peter, zu einem ganz bedeutenden Zentrum der Christianisierung und Ende des 8. Jahrhunderts sogar Erzdiözese. Doch die Erzbischöfe – später auch Fürsterzbischöfe - hatten nicht nur kirchliche Macht, sondern auch wirtschaftliche. So gehörte der Salzhandel zu den wichtigsten Einnahmequellen der Kirche.

Berühmt wurden die Salzburger Erzbischöfe auch durch die Architektur der Spätrenaissance – und durch ihr sinnenfreudiges Leben. Salome Alt, die Lebensgefährtin von Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau, gebar ihm 15 Kinder. Wen wundert es da noch, dass die Taube auch Symbol von Liebe, Treue und Fruchtbarkeit ist…

Gestaltung: Wolfgang Slapansky

Memo 9.6. zum Nachhören:

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