Pionierin im Judentum – Regina Jonas

Ein Porträt anlässlich des 70. Todestages der ersten Rabbinerin der Welt. Sie ist eine der großen – und über lange Zeit vergessenen – Frauengestalten des 20. Jahrhunderts: Regina Jonas.

Als man nach der Öffnung der DDR-Archive auf die Unterlagen stieß, die zu ihrer Person gesammelt worden waren, war die Überraschung groß: Die Berlinerin war die weltweit erste Frau, der offiziell das Amt einer jüdischen Geistlichen, einer Rabbinerin, übertragen wurde - und das im Jahr 1935. 33 Jahre alt war sie damals, und man sagte, sie sei eine „denkende und gewandte“ Predigerin gewesen.

Das Foto einer Gedenktafel für die erste Rabbinerin in Berlin, Regina Jonas

Brigitte Krautgartner

Gedenktafel für Regina Jonas in Berlin

Tao
Samstag, 29.11.2014, 19.05 Uhr, Ö1

Die Geschichte der Regina Jonas ist ebenso einzigartig wie tragisch. Am 6. November 1942 wurde sie mit ihrer Mutter in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Sie arbeitete dort in dem von Viktor Frankl gegründeten „Referat für psychische Hygiene“, das vor allem den Neuangekommenen über den ersten Schock hinweg zu helfen versuchte.

Buchtipp:
Klapheck, Regina (Hrsg.): Fräulein Rabbiner Jonas. Kann die Frau das rabbinische Amt bekleiden? Eine Streitschrift von Regina Jonas. Verlag Hentrich & Hentrich

Anders als Viktor Frankl hat Regina Jonas die Shoah nicht überlebt. Am 12. Oktober 1944 wurde sie in das KZ Auschwitz-Birkenau gebracht und wenig später ermordet. Der 12. Dezember 1944 gilt als ihr Todestag.

Im Vorfeld ihres 70. Todestages bringt Tao ein Porträt der (fast) vergessenen ersten deutschen Rabbinerin.

Gestaltung: Brigitte Krautgartner

Tao 29.11. zum Nachhören:

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