Schule als Traumatherpie

Themen: Hochschullehrgang für interreligiöse Kompetenz; Flüchtlingshilfe in Istanbul; Martin Schenk über den Unterschied von Hungern und Fasten

Vermittler im interreligiösen Dialog – Ein neuer Lehrgang an der KPH Wien/Krems

Ob Diskussionen über muslimische Frauen mit Kopftuch, die Debatte über Kreuze in Klassenzimmern, oder die wieder feindlichere Stimmung gegenüber Jüdinnen und Juden im Land. Religionen und die verschiedenen Traditionen bergen immer wieder auch Konfliktpotential - gerade jetzt in Zeiten der Flüchtlingskrise und islamistisch motivierter Terroranschläge wird das besonders deutlich. Verständigung und Dialog zwischen Menschen unterschiedlicher Religionen scheint daher immer wichtiger zu werden.

Motive
Sonntag, 8.5.2016, 19.05 Uhr, Ö1

Genau das ist auch das Ziel eines neuen Hochschullehrgangs an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems mit dem Titel „Interreligiöse Kompetenz und Mediation“. Es ist ein Angebot für alle Interessierten, die privat oder beruflich mit Menschen unterschiedlicher Religionen zu tun haben und für den Umgang miteinander besser gerüstet sein wollen. – Gestaltung: Andreas Mittendorfer

Schule als Traumatherapie - Flüchtlingshilfe in Istanbul

Die Türkei hat seit Beginn des Krieges in Syrien vor mittlerweile mehr als fünf Jahren rund zwei Millionen Flüchtlinge aufgenommen. Ungefähr 500.000 leben in Istanbul. Unter ihnen sind viele Kinder und Jugendliche, die schon lange nicht oder teilweise auch noch nie in der Schule waren. Im Don-Bosco-Center des katholischen Ordens der „Salesianer Don Boscos“ werden derzeit vor allem Flüchtlingskinder aus dem Irak und aus Syrien betreut. Am Wochenende gibt es speziellen Unterricht für jugendliche Flüchtlinge, die während der Woche arbeiten. Unter ihnen sind auch zahlreiche junge Männer aus Subsahara-Afrika, von denen die meisten als sogenannte „Wirtschaftsflüchtlinge“ gelten.

Maria Harmer hat die beiden Leiter des Zentrums in Istanbul, die Salesianerpatres Andres Calleja Ruiz und Jackie Douaija, während ihres Wien-Aufenthalts getroffen. – Gestaltung: Maria Harmer

Vom Unterschied zwischen Hungern und Fasten – Ein Kommentar von Martin Schenk

„Heute redet alles über Hartz IV oder die Mindestsicherung“, berichtet eine Frau, die eine Zeitlang nur mit Hilfe der Mindestsicherung sich und ihre Tochter über die Runden bringen konnte. „Die Menschen glauben, das Leben am Existenzminimum zu kennen – und haben doch keine Ahnung. So wie der Entwicklungshelfer nur zu Gast in der Dritten Welt ist, so haben auch sie das Rückfahrticket immer in der Tasche.“ Und das, meint Martin Schenk, Sozialexperte der evangelischen Hilfsorganisation Diakonie Österreich, ist der Unterschied zwischen Hungern und Fasten.

Moderation: Martin Gross

Motive 8.5.2016 zum Nachhören:

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Lehrgang für Interreligiöse Kompetenz und Mediation