Geld, Macht und Moral: Politik und Orthodoxie in Georgien

Die altehrwürdige „georgische orthodoxe Apostelkirche“ besteht seit dem frühen 4. Jahrhundert, genießt in Georgien Verfassungsrang und muss aufgrund eines Konkordats keine Steuern zahlen.

Patriarch ist der Erzbischof von Mzcheta-Tiflis, Ilia II. Sein Bischofssitz ist die Sameba-Kathedrale in Tiflis. Am Unabhängigkeitstag steht der Patriarch mit der Regierung auf dem Podium und segnet das Parlament zu Beginn der Legislaturperiode. Von einem vertiefenden Kontakt mit anderen christlichen Kirchen hält man hier nicht viel und ist dementsprechend seit 1997 nicht mehr Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen, dem Weltkirchenrat.

Motive
Sonntag, 27.11.2016, 19.05 Uhr, Ö1

Staat und Orthodoxie sind in Georgien, wie in den meisten überwiegend christlich-orthodoxen Ländern, einander stützende Parteien, was ein kirchliches Selbstverständnis zur Folge hat, das in Kirchen des Westens mittlerweile weithin unbekannt ist: die Kirche als staatstragende Kraft, die ihren direkten Zutritt zu den innersten Kreisen der politischen Macht nutzt, um ihr Bild von Moral und Gesellschaft durchzusetzen. Martin Gross war in Georgien und zeichnet ein Sittenbild der symbiotischen Beziehung von christlicher Orthodoxie und Politik.

Motive 27.11.2016 zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Link:

Ö1-Schwerpunkt Nebenan: Georgien