„Die letzten Christen“

Verfolgung und Vertreibung aus dem Nahen Osten: Wenn heute von Syrien und dem Irak die Rede ist, dann dringen meist Bilder von Bombenangriffen, Terroranschlägen und Zerstörungen ans Licht der Öffentlichkeit.

Was meist nicht sichtbar ist, ist das Leid dahinter: Eine Verfolgungswelle, die besonders die religiösen Minderheiten im Visier hat, wie die Jesiden und die Aramäischen Christen. Hier im Nahen Osten hat das Christentum vor 2000 Jahren angefangen. Hier ist die Wiege des christlichen Abendlandes. Die Terrormiliz IS hat es in besonderer Weise darauf abgesehen, die letzten Christen gewaltsam zu vertreiben. Wer nicht geht, wird verfolgt, versklavt oder ermordet.

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Samstag, 3.12.2016, 19.05 Uhr, Ö1

Der Katholische Theologe und Bruder Andreas Knapp hat sich auf Spurensuche begeben und die letzten Christen in den Flüchtlingslagern im Irak besucht. Hier leben die Reste von aramäischen christlichen Gemeinden, die auf eine fast 2000 Jahre alte Geschichte zurückblicken können. Ihre Verfolgung ist kein neues Phänomen, sondern begann schon vor mehr als 150 Jahren. Wer ihre Geschichten kennt, versteht, weshalb viele Menschen aus dem Nahen Osten versuchen, nach Europa zu fliehen.

Andreas Knapp gilt als einer der bekanntesten spirituellen Lyriker Deutschlands. Der katholische Theologe war Direktor des Theologenkonvikts in Freiburg im Breisgau. Im Jahr 2000 brach er seinen kirchlichen Karriereweg ab und schloss sich dem Orden der Kleinen Brüder vom Evangelium an. Dieser Orden geht auf die Spiritualität von Charles de Foucauld zurück, der als einfacher Einsiedler im südalgerischen Hoggar-Gebirge mit den Tuaregs lebte und in den Wirren des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren, am 1. Dezember 2016, umgebracht wurde.

Gestaltung: Johannes Kaup

Logos 3.12.2016 zum Nachhören:

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