„Von Stephanus bis Bonhoeffer“

Märtyrer in der evangelischen Kirche: Stephanus, der erste christliche Märtyrer, dessen Hochfest heute gefeiert wird, wird nicht nur in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt. Auch bei den Anglikanern, den Altkatholiken, in der orthodoxen Kirche und nicht zuletzt in der evangelisch-lutherischen Kirche wird das Gedenken an den Märtyrer hochgehalten.

Stephanus war in der Jerusalemer Urgemeinde als Diakon tätig, er kümmerte sich um Arme und Kranke, Witwen und Waisen. Zudem war er ein Glaubensverkünder, der gesellschaftliche Veränderungen forderte. Seine Predigten zielten auf die damalige Elite. Schließlich wurde er deswegen gesteinigt. An die karitative Tätigkeit, gepaart mit der Forderung nach gesellschaftlichen Veränderungen, erinnert heute die evangelische Hilfsorganisation Diakonie.

Memo
Montag, 26.12.2016, 19.05 Uhr, Ö1

Dass Christen von anderen Christen wegen ihres Glaubens getötet wurden, das gab es im Mittelalter. Jan Hus, Prediger und Theologe in Prag, kam in Widerspruch zur offiziellen Kirche. Als er beim Konzil von Konstanz seine Thesen nicht widerrufen wollte, wurde er verbrannt. Widerstand gegen ein menschenverachtendes Regime auf Basis ihres Glaubens war der Grund, dass zahlreiche Christinnen und Christen während des Nationalsozialismus eingekerkert wurden, darunter auch viele evangelische. Zwei von ihnen wurden hingerichtet und so zu Märtyrern und Märtyrerinnen: Sophie Scholl und Dietrich Bonhoeffer.

Märtyrer, die auch jungen Menschen noch viel bedeuten, wie ein Besuch in einem Studentenheim in Linz zeigt, das ganz im Zeichen von Dietrich Bonhoeffer steht. Am Stephanitag und am Vorabend zum Reformationsjubiläum macht „Memo“ einen Streifzug durch fast zwei Jahrtausende christlich-protestantischer Geschichte.

Gestaltung: Wolfgang Slapansky

Memo 26.12.2016 zum Nachhören:

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