Der vergängliche Mensch

Heute müssen nur wenige Menschen in die Arbeit – denn es ist Nationalfeiertag. Ein freier Tag - der dazu einlädt, irgendetwas Besonderes zu unternehmen. Der eine oder die andere wird vielleicht sogar schon längere Zeit darüber nachgedacht haben, wie dieser Tag zu nützen wäre.

Morgengedanken 26.10.2017 zum Nachhören:

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„Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennet sie nicht mehr“, lese ich im Psalm 103 (Verse 15 und 16). Dieses Bild beschreibt für mich sehr gut, wie vergänglich ich als Mensch bin.

Dietmar Stipsits
ist Seelsorger des römisch-katholischen Seelsorgeraumes Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf, Burgenland

Das Leben aktiv gestalten

Als Pfarrer erlebe ich oft ähnliches, wenn Menschen plötzlich aus dem Leben gerissen werden und jung sterben. Gestern noch ist er mitten im Leben gestanden, heute schon stehen wir vor dem Sarg eines lieben Verstorbenen und sagen im christlichen Glauben „Auf Wiedersehen“ zu ihm. Laden mich diese beiden Verse aus Psalm 103 dazu ein, depressiv zu werden? Nein, mich bringen diese Bilder vielmehr dazu, mich immer wieder mit dem Tod auseinanderzusetzen und mich zu fragen: Wie sollte ich meinen heutigen Tag gestalten, wenn ich wüsste, dass es der letzte meines Lebens ist?

Das verursacht in mir keinen Stress, sondern bringt mich dazu, aus meinem Innersten heraus, aus meinem Herzen heraus, mein Leben aktiv und hoffnungsvoll zu gestalten.