Klugheit

Das eigene Handeln aus einer etwas größeren Perspektive betrachten, dazu regt Franz Lamprecht in den Morgengedanken an. Dabei ist es hilfreich, sich bestimmter Tugenden zu bedienen.

Morgengedanken 30.10.2017 zum Nachhören:

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Das Zusammenleben in Familie, Wirtschaft und Gesellschaft gelingt nur, wenn man dem anderen vertrauen, sich auf ihn verlassen kann. Im Brief an die Philipper schreibt der Apostel Paulus „Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert, darauf seid bedacht“.

Mag. Franz Lamprecht
ist Ökonom der römisch-katholischen Diözese Gurk-Klagenfurt

Klugheit nutzen

Tugend wird als beständige, feste Neigung definiert, das Gute zu tun. Sie ermöglicht es dem Menschen, nicht nur gute Taten zu vollbringen, sondern sein Bestes zu leisten. Die vier Kardinaltugenden (ihr Name leitet sich vom lateinischen cardo, Türangel ab) Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung sind die Angelpunkte sittlichen Lebens: Alles andere dreht sich um sie.

Klugheit und Weisheit ergänzen einander. Die Weisheit sagt uns, welche Wirklichkeitsbereiche durch unser Handeln veränderbar sind, die Klugheit sagt uns, wie wir in konkreten Lebenssituationen handeln sollen, um gut zu handeln. Klugheit ist also keineswegs berufliche Cleverness, schon gar nicht Gerissenheit, um auf Kosten anderer scheinbar glücklich zu werden, sondern sie ist das gesunde Handeln, das unserem Wesen entspricht und dadurch auch wesentlich glücklich macht. Klugheit ist aber nicht automatisch gleichzusetzen mit Weisheit, sie meint noch mehr als Lebenserfahrung und Nachsinnen, das Einsichten verschafft. Sie will nicht nur gesammelt, sondern auch genutzt werden.