„Mit Mühlstein und Wasserkübel“

Florian, der erste österreichische Heilige: Er war pensionierter Beamter im Norden des Römischen Reiches. Genauer gesagt in der Provinz Ufernoricum mit Wohnsitz im heutigen St. Pölten. Und er war Christ in einer Zeit, als das Christentum noch verfolgt wurde. Sein Name: Florian. Sein Pech: Er war seiner Zeit voraus.

Als es zu Christenverfolgungen in Lauriacum, dem heutigen Lorch, kam, begab er sich zu den inhaftierten Christen, um ihnen beizustehen. Auch Florian wurde verhaftet, gemartert, und schließlich mit einem Mühlstein um den Hals in die Enns geworfen. Seine Leiche soll nach zahlreichen wundersamen Begebenheiten schließlich beerdigt worden sein – an jener Stelle, wo heute das oberösterreichische Stift St. Florian steht. Das war im Jahr 304 n. Chr. Nur acht Jahre später ist unter Konstantin den Christen die Religionsfreiheit zugesichert worden.

Memo
Mittwoch, 1.11.2017, 19.05, Ö1

Das Martyrium des späteren „Heiligen“ Florian hat sich rasch in ganz Europa herumgesprochen. Florianreliquien gibt es unter anderem in Rom, Krakau, Zeiselmauer, Lorch - und St. Florian. Weil er als Kind einen bedrohlichen Brand gelöscht haben soll, wurde er zum Schutzheiligen der Feuerwehr.

Seine reale Geschichte führt zurück in die späten Jahre des Römischen Reiches, in eine unsichere Grenzregion und in die letzten Jahre der Christenverfolgungen. Sie führt aber auch ins Mittelalter, als man Geschichte und Geschichten mitunter zu tendenziösen Heiligenlegenden ausschmückte.

Eine Spurensuche zu Allerheiligen nach den Wurzeln und Hintergründen der rund 1500 Jahre alten Verehrung dieses ersten österreichischen Heiligen und in Erinnerung des Ende August verstorbenen Kulturwissenschaftlers und Radiomachers Wolfgang Slapansky. Es ist dies die Wiederholung einer Sendung aus dem Jahr 2012.

Gestaltung: Wolfgang Slapansky

Memo 1.11.2017 zum Nachhören:

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