Regel Nr. 1: Böses meiden

Christentum in einfachen Worten auf den Punkt gebracht - darum geht es auch heute wieder in den Morgengedanken. Um ganz grundlegende Anweisungen geht es Stefan Schröckenfuchs dabei.

Morgengedanken 7.11.2017 zum Nachhören:

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Drei einfache Regeln prägen meinen Glauben: Meide das Böse. Tu das Gute. Und such regelmäßig die Gemeinschaft mit Gott. Der anglikanische Pfarrer John Wesley hat diese Regeln im 18. Jahrhundert verfasst. Sie waren für eine Gruppe von Menschen gedacht, die gemeinsam auf der Suche nach Gott waren. Später ist aus dieser Gemeinschaft die evangelisch-methodistische Kirche hervorgegangen.

Stefan Schröckenfuchs
ist Superintendent der evangelisch-methodistischen Kirche in Österreich

Dinge einfach bleiben lassen

„Nichts Böses tun, sondern Böses aller Art meiden, besonders solche Sünden, welche am meisten verübt werden“, so lautet Wesley’s erste Empfehlung im Original. Wesley hat auch sehr konkret in Worte gefasst, worin solche Sünden bestehen. Manches davon klingt heute vielleicht ein wenig befremdlich, z.B. keine Sklaven zu halten oder sich vor unnötiger Rücksicht auf sich selbst zu hüten. Wesley ging es allerdings nicht darum, einen abgeschlossenen Katalog von mehr oder weniger schlimmen Sünden zu verfassen. Sondern es ging ihm um die simple Einsicht: Wenn du erkennst, dass etwas falsch oder schädlich ist, dann lass die Finger davon. Diese Mahnung ist keineswegs banal, denn es gibt so viele Dinge, von denen ich weiß, dass ich damit nichts Gutes tue, sondern mir oder anderen Schaden zufüge - und ich tue sie doch. „Lieblos über Abwesende zu reden“, zum Beispiel.

Wenn du dich nach einer lebendigen Gemeinschaft mit Gott sehnst, soll sich das zuerst darin zeigen, dass du Böses meidest, d.h. dass du die Dinge, von denen du weißt dass sie falsch sind, einfach bleiben lässt, meint Wesley. Denn „Böses“ richtet nicht nur Schaden unter uns Menschen an. Es macht auch das Herz hart gegenüber Gott.