Regel Nr. 3: Gnadenmittel

Wer ein Musikinstrument spielen will, braucht Übung. Wer es in einer Sportart zu etwas bringen will, braucht Training. Und wer eine intensive Beziehung zu Gott haben will... erraten: Der kann das erreichen, indem er sich regelmäßig mit ihm beschäftigt.

Morgengedanken 9.11.2017 zum Nachhören:

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„Wenn du dich danach sehnst, dass Gott etwas in deinem Leben bewirkt, dann suche regelmäßig die Gemeinschaft mit ihm.“ So lautet - frei übersetzt - die dritte der allgemeinen Regeln, die der Pfarrer John Wesley 1739 für die ersten methodistischen Christen in England formuliert hat. Heute findet man Methodisten auf der ganzen Welt, auch in Österreich. Wörtlich lautet die Regel: „Gebrauche regelmäßig die von Gott verordneten Gnadenmittel, die da sind: Der öffentliche Gottesdienst. Das Hören des Wortes Gottes, wenn es gelesen oder in der Predigt ausgelegt wird. Das Abendmahl. Das Beten mit der Familie und im Verborgenen. Das Forschen in der Schrift. Fasten und Enthaltsamkeit.“

Stefan Schröckenfuchs
ist Superintendent der evangelisch-methodistischen Kirche in Österreich

Quelle der Kraft

Diese Gnadenmittel sind einfache Dinge, die ich tun kann, um meiner Sehnsucht nach Gott Ausdruck zu verleihen - wie das Öffnen einer Türe, durch die ich mich für Gott öffne und ihn hereinbitte in mein Leben, meinen Alltag. Entscheidend ist dabei, dass ich diese Gnadenmittel möglichst regelmäßig nutze. Immer wieder begegne ich Aussagen wie „Ich habe gebetet, aber es hat nichts bewirkt.“ „Ich habe den Gottesdienst besucht, aber Gott bin ich nicht begegnet.“ „Ich habe in der Bibel gelesen, aber was ich gelesen habe, hat mich nur verwirrt.“ Gerne frage ich zurück: „Tust du das denn regelmäßig? Betest du täglich? Gehst du jeden Sonntag in die Kirche? Liest du regelmäßig in der Bibel?“

Suchet, und ihr werdet finden, heißt es in der Heiligen Schrift. Gott lässt sich finden, dessen bin ich gewiss. Jedoch ist Gott kein Automat, der auf Knopfdruck reagiert - er lässt sich nicht auf Bestellung finden. Doch wer sich regelmäßig und kontinuierlich daran macht, sich für Gott zu öffnen, der wird ihm auch begegnen. Und Gott wird ihm zum Gegenüber, zur Heimat, ja zur Quelle der Kraft.