„Macht hoch die Tür“

Pfarrer Hans Schrei hat sich alte Adventlieder und deren Texte genauer angeschaut und daraus seine Morgengedanken formuliert. Heute geht es um das Ankommen und das Aufmachen von Tür und Tor.

Morgengedanken 12.12.2017 zum Nachhören:

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„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit, …“ Das ist ein in unseren Kirchen gern gesungenes Adventlied aus der Mitte des 17. Jahrhunderts.

Hans Schrei
ist römisch-katholischer Pfarrer in der Pfarre St. Leonhard in Graz

Die Tür öffnen

Aus dem Text dieses Liedes spricht für mich viel Offenheit und Freude dem Kommenden gegenüber. Da ist nichts zu spüren von Angst, von Sorge oder gar von feindlicher und misstrauischer Gesinnung dem Kommenden gegenüber. Ein Kommender ist immer darauf angewiesen, dass ihm jemand die Tür aufmacht, damit er eintreten kann. Und da geht es Gott nicht anders, als jedem unserer Besucher. Wenn niemand öffnet, kannst du läuten und klopfen so viel du willst. Ich bin überzeugt, dass Gott ständig an unserer Tür klopft. Möge es uns gelingen, sein Klopfen zu hören und uns für sein Ankommen zu öffnen.

Für mich ist es tröstlich darauf zu vertrauen, dass Gott nicht müde wird, bei mir anzuklopfen. Advent: Ich möchte Gott die Tür öffnen, auch dann, wenn Gott als Bettler, als Kranker, als Flüchtling oder gar als lästiger Nachbar vor der Tür steht.