Gesellschaftliche Nichtexistenz

Haben Sie schon Besuch von den Sternsingern gehabt? 85.000 Kinder sind in diesen Tagen in ganz Österreich unterwegs, um Segen zu bringen und Spenden zu sammeln – für Länder, die weniger wohlhabend sind als Österreich.

Morgengedanken 5.1.2018 zum Nachhören:

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Im Zentrum von Katmandu gibt es an jeder Ecke Massage-Salons. Unsere Begleiterin Menuka erklärt, was es damit auf sich hat.

Christin Herret
ist Pressereferent der Dreikönigsaktion

Nachfolge Jesu

Es sind mehr schlecht als recht getarnte Bordelle. Jeder weiß, was sich hinter den Fassaden verbirgt. Aber niemand spricht darüber. In Nepali gibt es nicht einmal ein Wort für Prostitution. Es ist so, als würde Prostitution nicht existieren – und somit auch nicht das damit verbundene Leid und die Ausbeutung. Das macht es doppelt schwierig, diese zu bekämpfen, erzählt Menuka. Sie arbeitet mit den Frauen. Finanziell unterstützt wird sie von katholischen Hilfswerken. Um die Frauen aus dieser gesellschaftlichen Nichtexistenz zu holen haben sie jetzt eine Gewerkschaft gegründet. Als Anlaufstelle und Sprachrohr für Frauen aus dem Rotlichtmilieu.

Katholische Hilfswerke unterstützen eine Prostituierten-Gewerkschaft, deren Hauptforderung es ist, dass die Frauen endlich als Prostituierte anerkannt arbeiten zu dürfen. Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch erscheint ist bei näherer Betrachtung ein schönes Beispiel für die Nachfolge Jesu: Sich ohne Berührungsängste bedingungslos für jene einsetzen, die im Verborgenen leiden. Sie so anzunehmen, wie sie sind und ihnen zu vermitteln, dass sie wertvolle und geliebte Kinder Gottes sind. Egal welchen Gottes.