Russen feiern Weihnachten

Russen feiern Weihnachten - Ist die Orthodoxie Putins Hauskirche?

Am 7. Jänner haben die orthodoxen Christen weltweit Weihnachten gefeiert. So auch in Russland, der größten orthodoxen Christengemeinde. Auch Präsident Putin hat es sich nicht nehmen lassen, wie jedes Jahr, einer Weihnachtsmette beizuwohnen. Und in der Weihnachtsbotschaft des Kremls würdigt Putin die Leistungen der russisch-orthodoxen Kirche für die russische Gesellschaft. Auch Patriarch Kirill lobt in seinem traditionellen Weihnachtsinterview im russischen Staatsfernsehen die Politik von Wladimir Putin und ruft die Gläubigen auf, an den Präsidentenwahlen im Frühling teilzunehmen. Was einmal mehr die große Nähe der russisch-orthodoxen Kirche zum Kreml zeigt, die von vielen Beobachtern kritisch gesehen wird. Aus Moskau ein Bericht von Carola Schneider.

Deutsche Debatte um Politisierung an der Kanzel

Darf man in der Kirche politische Predigten halten? Nein, meinte der Chefredakteur der deutschen Tageszeitung „Die Welt“ und legt nach. Ulf Poschardt verteidigt seine Kritik an politischen Predigten in den Kirchen. „Im Gotteshaus müsse das Theologische dominieren“, sagt er jetzt in einem Interview. Er erwarte von einem Gottesdienst eine „existenziell erschütternde Begegnung mit dem Glauben“. Niemand müsse mit Überzeugungen hinterm Berg halten, betont er. „Jeder dürfe sich bekennen, aber als Predigt, nicht als verhinderte Wahlkampfrede vor dem Biomarkt.“ Poschardt kritisiert eine linke, politische Kirche: Evangelische Kirchentage seien von grünen Parteitagen oft kaum mehr zu unterscheiden. Pfarrer Steffen Reiche, der die umstrittene Predigt in Berlin gehalten hatte, weist die Kritik von sich. Der Pfarrer war auch SPD-Bundestagsabgeordneter.

Moderation: Roberto Talotta

Religion aktuell 8.1.2018 zum Nachhören:

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