Zeitkuchen

Mit der Zeit ist es wie mit einem Kuchen: So sorgfältig man auch bei der Aufteilung ist – es scheint immer zu wenig da zu sein.

Morgengedanken 20.1.2018 zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Wer erinnert sich nicht an eine Kinderschar, wenn eine Torte aufgeschnitten wird. In ihren Augen liest man die Frage: „Welches Stück werde ich erhalten?“

Msgr. Ernst Pöschl
ist Geistlicher Assistent der Katholischen Arbeiterbewegung in der Diözese Eisenstadt

Zeit zum Beten

Manchmal denke ich, dass auch die Zeit, die uns an einem Tag oder während einer Woche zur Verfügung steht, mit einem solchen Kuchen zu vergleichen ist. Für den Beruf, die Fahrt zum Arbeitsplatz, das Essen, die Erholung, den Schlaf, ist ein bestimmtes Stück vorgesehen. Und welches Stück des „Zeitkuchens“ gehört Gott? Bekommt er nur dann etwas, wenn ganz zufällig davon was übrig bleibt, oder wenn Sie in einer Notlage sind? Den Wert des Gebetes werden Sie nur dann abschätzen wenn Sie eine bestimmte Zeit dafür aufwenden. Vor dem Gebet sollten Sie sich sagen: „Jetzt ist die Zeit zum Beten.“ In dieser Zeit soll Ihnen nichts anderes wichtig sein.

Während wir beten, soll für uns niemand anderer wichtig sein außer Gott. Unser Gespräch mit ihm erfordert die ganze Aufmerksamkeit. Ein erfreuliches Kennzeichen unserer Zeit ist es, dass immer mehr Menschen auf diese Weise zu beten beginnen. Sie erleben, dass Gott ihnen in solchen Zeiten seine Gnade, seine Gegenwart schenkt. Aus solchen Erfahrungen Kraft schöpfen, weiterzubeten und weiterzuarbeiten.