Aufbruch

Die Osterferien sind zu Ende – aber damit ist Ostern noch lange nicht vorbei: Die orthodoxen Christinnen und Christen feiern das Fest der Auferstehung erst am 8. April (aus kalendarischen Gründen). Außerdem ist Ostern auch im Alltag erlebbar.

Morgengedanken 4.4.2018 zum Nachhören:

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Wieder gehen meine Gedanken zurück zu einer besonderen Zeit, die ich vor kurzem erlebt habe. Es war im Elendsviertel Kangemi in Nairobi. Dort habe ich zwei Wochen mitgelebt. Erschütternd, wie bitter die Armut das Leben der Menschen im Griff hat!

Jakob Bürgler
ist römisch-katholischer Priester und Bischofsvikar der Diözese Innsbruck

Eine große Chance

Aber dazwischen: Eine Hoffnung und eine Freude, die ich bei uns hier nicht so häufig erlebe. Für mich wird darin ein Stück von Ostern erlebbar. Ein Stück Auferstehung. Ein Stück Aufbruch eines neuen Lebens – mitten in all dem, was das Leben kaputt macht und auslöscht. Ein ganz besonderer Ort war für mich die Vorschule. Gut 20 Kinder zwischen sechs und 12 Jahren werden dort unterrichtet. Es sind Kinder, die ein schlimmes Aufwachsen hinter sich haben. Es gibt für sie keine Chance, aus der Armut auszubrechen und die Schule zu besuchen. Verletzte, arme Wesen.

Diese Kinder werden über die Basisgemeinden ausgewählt. Das Schulgeld wird für diese Kinder übernommen. Sie dürfen lernen und ihre Talente einbringen. Sie bekommen wenigstens während der Schulzeit eine kräftigende Nahrung. Sie erhalten ärztliche Hilfe. Eine ungeheure Chance! Viele von diesen Kindern schaffen es bis zur Universität. Das ist Ostern – Aufbruch aus allem, was kaputt macht. Ostern geschieht auch heute!