Patti Smith tritt bei Weihnachtskonzert im Vatikan auf

Wie die italienische Zeitung „Corriere del Mezzogiorno“ berichtete, tritt die Punkrock-Ikone Patti Smith im Dezember im Vatikan auf. Der Papst persönlich habe sie dazu eingeladen, hieß es.

Im April 2013 hatte die Musikerin („Because the night“) und Autorin („Just Kids“) Smith dem Papst im Rahmen einer Audienz auf dem Petersplatz die Hand geschüttelt. Nun soll die 67-Jährige beim jährlichen Weihnachtskonzert „Concerto di Natale“ auftreten, gemeinsam unter anderen mit der „singenden Nonne“ Schwester Cristina Scuccia, Gewinnerin der Fernsehhow „The Voice of Italy“. Das Benefizkonzert ist seit 1933 eine ständige Einrichtung in der Vorweihnachtszeit. Es findet heuer am 13. Dezember statt und wird im italienischen Fernsehen übertragen.

Papst Franziskus schüttelt der US-Sängerin Patti Smith die Hand

Reuters/Osservatore Romano

Die Begegnung zwischen Papst Franziskus und der US-Sängerin Patti Smith im April 2013

„Jesus died for somebodys sins“

Auf der Website der Veranstaltung ist die US-amerikanische Künstlerin, die in den 1970er-Jahren als Punkmusikerin berühmt wurde und als „Godmother of Punk“ gilt, tatsächlich als Teilnehmende aufgeführt. Dass sie einst den Song „Gloria“ mit einer einleitenden Zeile „Jesus died for somebodys sins, but not mine“ („Jesus starb für die Sünden von jemandem, aber nicht für meine“) sang, irritiert manche Christen noch heute, es gab daher Kritik von Katholikenverbänden, wie die britische Zeit „The Guardian“ berichtete.

Andererseits gilt Smith als spirituell sehr interessierte, sozial und politisch engagierte Künstlerin. Sie wurde als Zeugin Jehovas erzogen, ihre Texte handeln oft von religiösen Themen. Für Darren Aronofskys umstrittenen Bibelfilm „Noah“ (2014) schrieb sie den Song „Mercy is“. In einem Interview mit dem britischen „Independent“ rund um den Start des Films sagte Smith, die in der Bibel behandelten Geschichten seien immer noch „relevant und inspirierend“. Sie würden den Menschen Hoffnung geben. Dabei komme es nicht darauf an, ob man einer Religion angehöre, und wenn ja, welcher, so die Sängerin.

„Ich mag Papst Franziskus“

Dem „Guardian“ gegenüber sagte Smith, sie werde nicht „für den Papst“ spielen, sondern ein Weihnachtskonzert für alle Menschen geben. Es könne auch sein, dass Franziskus nicht einmal dabei sein werde, so die Sängerin weiter - sie erwarte sich dort aber einen „Haufen Kardinäle“. Angesprochen auf die Kritik an der „Gloria“-Liedzeile, sagte Smith der Zeitung: „Ich mag Papst Franziskus, und ich freue mich, dass ich für ihn singen werde. Jeder, der mich auf eine Zeile von vor 20 Jahren beschränken würde, wäre ein Dummkopf!“

religion.ORF.at

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