Papst schläft beim Beten gelegentlich ein

Papst Franziskus schläft nach eigenem Eingeständnis beim Beten gelegentlich ein. „Aber das macht nichts. Ich bin wie ein Sohn beim Vater, und das ist wichtig“, so der Papst.

Das schreibt er in einem sehr persönlich gehaltenen Vorwort für die neue „Youcat“-Jugendbibel, das der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt. Er bete im Sitzen, denn es tue ihm weh niederzuknien, bekennt Franziskus.

„Spüre Dinge, die der Herr mir sagt“

Beim Beten spüre er "- das ist keine Sentimentalität - ich spüre zutiefst die Dinge, die der Herr mir sagt". Manchmal spreche Gott auch nicht. „Ich fühle dann nichts, nur Leere, Leere, Leere ... Aber ich bleibe geduldig da, und so warte ich.“

Papst Franziskus betet während der Generalaudienz am Petersplatz

APA/EPA/Ettore Ferrari

Papst Franziskus

Die Jugendbibel wird von der Youcat-Foundation in Aschau und Wien herausgegeben und ist in der Aufmachung angelehnt an den weltweit erfolgreichen Jugend-Katechismus „Youcat“ (Verkaufte Auflage: über fünf Millionen), dessen Initiatoren aus Deutschland stammen - und für den der frühere Papst Benedikt XVI. (88) das Vorwort beigesteuert hatte. Die deutsche Ausgabe der Jugendbibel erscheint am 21. Oktober, kostet 14,99 Euro. Für 2016 sind Übersetzungen in 20 Sprachen geplant.

„Ich liebe meine alte Bibel“

In dem Wort an die Jugendlichen unterstreicht Franziskus, wie wertvoll ihm seine eigene Bibel, „ein altes, abgegriffenes Buch“, ist: „Ich liebe meine alte Bibel, die mich mein halbes Leben lang begleitet hat. Sie hat meinen Jubel gesehen und sie wurde von meinen Tränen benetzt. Sie ist mein kostbarster Schatz. Ich lebe aus ihr. Für nichts in der Welt würde ich sie hergeben.“ Die neue Jugendbibel „gefällt mir sehr“, urteilt der Papst und sie verlocke zum Lesen vom Anfang bis zum Ende. Eigens lobt er dabei die bunte Aufmachung und die ergänzenden Texte mit Lebenszeugnisse von Heiligen und Jugendlichen.

„Äußerst gefährliches Buch“

Papst Franziskus erinnert daran, dass die Bibel auch ein „äußerst gefährliches Buch“ ist und verweist dabei auf Christen, die heute verfolgt werden „weil sie ein Kreuz tragen und Zeugnis für Jesus ablegen. Sie werden verurteilt, weil sie eine Bibel besitzen.“ Das Buch der Bücher sei so gefährlich, „dass man in manchen Ländern so behandelt wird als würde man Handgranaten im Kleiderschrank horten“. Gandhi habe als Nichtchrist einmal gesagt: „Ihr Christen habt in eurer Obhut ein Dokument mit genug Dynamit in sich, die gesamte Zivilisation in Stücke zu blasen. Aber ihr geht damit so um, als ob es bloß ein Stück guter Literatur wäre - sonst weiter nichts.“

Papst Franziskus ermutigt die Jugendlichen, die Bibel als das Wort Gottes zu sehen, das Licht in die Welt gebracht habe. „Ihr haltet also etwas Göttliches in Händen: ein Buch wie Feuer! Ein Buch, durch das Gott spricht.“ Die Bibel sei nicht dazu da, um in ein Regal gestellt zu werden, sondern um sie zur Hand zu haben, um oft in ihr zu lesen, jeden Tag, sowohl allein als auch gemeinsam.

religion.ORF.at/KAP

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