Rassismus-Report: Muslime und Flüchtlinge im Fokus

Der Anti-Rassismus-Verein ZARA hat am Dienstag seinen jährlichen Report präsentiert. Demnach setzt sich der Trend von 2015 fort. Rassistische Vorfälle im Internet nehmen zu und Hass und Hetze richten sich vor allem gegen Muslime und Flüchtlinge.

Nachfolgend eine Auswahl der von ZARA aufgezeigten Fälle: Vor allem über soziale Medien werden immer häufiger menschenverachtende Botschaften verbreitet. Ein Beispiel dafür sind die Facebook-Kommentare zu einem Artikel über einen syrischen Jugendlichen, der tot in der Donau aufgefunden wurde: „Spart uns Geld, wenn uns einer weniger auf der Tasche liegt“ oder „wer vermisst so was.“

Ähnlich hasserfüllt sind die Kommentare unter einem Youtube-Video, das einen Suizidversuch eines syrischen Flüchtlings zeigt: „Kann da net mal wer drüber fahren bitte“ oder „gleich abknallen.“

Politiker schüren Ablehnung

Auch Politiker nützen laut ZARA soziale Netzwerke, um Ablehnung gegen Muslime und Flüchtlinge zu schüren. Auf Twitter teilte der FPÖ-Abgeordnete Gerhard Deimek etwa einen Artikel eines rechtsextremen Blogs, der zahlreiche rassistische Hasskommentare enthielt. Deimek kommentierte seinen Post mit den Worten „Sollten alle lesen, die auch in 50 Jahren noch Österreicher sein wollen. Und nicht die Wegbereiter der Araber.“ Die Grünen erstatteten Anzeige wegen Verhetzung. Das folgende Verfahren wurde „im Zweifel“ eingestellt.

Moscheen Ziel von Vandalismusakten

Als Folge der Angstmache im Netz kommt es immer wieder zu Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte und muslimische Glaubenseinrichtungen. In Linz und Graz wurden Moscheen Ziel rassistischer Vandalismusakte. Rechtsradikale Täter befestigten halbe Schweineköpfe an den Türen und beschmierten die Grazer Moschee mit Schweineblut. Im Sommer wurde zudem eine neu errichtete Flüchtlingsunterkunft in Oberösterreich durch Brandstiftung vollkommen zerstört.

Auch im Alltag werden Flüchtlinge und Muslime immer öfter mit Zugangsverboten und Einschränkungen konfrontiert. In zwei niederösterreichischen Bädern dürfen Flüchtlinge das Schwimmbad nur „in Begleitung ihrer Betreuer“ betreten. In Tirol ersucht eine Stadtgemeinde ihre Bürger Rücksprache mit dem Wohnungsamt zu halten bevor sie ihre Wohnung „an auswärtige Personen“ vermieten. Ein Reisebüro in Wien bucht wiederum nur Reisen für österreichische Staatsbürger und lehnte rumänische Kunden ab.

religion.ORF.at/APA

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