Vatikan: Haft für Ex-Leiter von vatikanischer Stiftung

Der frühere Präsident der Stiftung der vatikanischen Kinderklinik „Bambino Gesu“, Giuseppe Profiti, ist am Samstag wegen Amtsmissbrauchs zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Der Vorwurf der Geldunterschlagung wurde fallen gelassen. Die vatikanische Staatsanwaltschaft hatte auf drei Jahre Haft plädiert. Der ehemalige Schatzmeister Massimo Spina wurde freigesprochen. Profiti und Spina standen wegen Zweckentfremdung von Mitteln vor Gericht, die für das Krankenhaus bestimmt waren.

Giuseppe Profiti zweiter von rechts und Massimo Spina (rechts)

Osservatore Romano/Handout via REUTERS

Giuseppe Profiti (zweiter von rechts) und Massimo Spina (rechts) bei der Gerichtsverhandlung

Verdacht auf illegale Verwendung von Spendengeldern

Die beiden Angeklagten sollen Spendengelder der Stiftung auf illegale Weise verwendet haben, lautete der Verdacht. Damit soll unter anderem die Renovierung der Wohnung des ehemaligen vatikanischen Staatssekretärs, Kardinal Tarcisio Bertone, finanziert worden sein. Von den Renovierungsarbeiten soll ein mit den Angeklagten befreundeter Bauunternehmer profitiert haben.

Der Vatikan hatte im April 2016 Justizermittlungen wegen der Finanzierung von Bertones Wohnung eingeleitet. Diese richteten sich jedoch nicht gegen den Kardinal selbst, sondern gegen Profiti und Spina. Der Kardinal verwahrte sich gegen die Behauptung, er habe von dem Beitrag der Stiftung gewusst. Mit einem Urteil in dem seit Juli laufenden Verfahren ist am Samstag zu rechnen.

religion.ORF.at/APA

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