Weihnachtlicher Besuch Van der Bellens bei Schönborn

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am Mittwoch Kardinal Christoph Schönborn einen vorweihnachtlichen Besuch abgestattet. Nach dem Empfang besuchten die beiden das wiedereröffnete Dommuseum.

Es war der erste diesbezügliche Adventbesuch Van der Bellens, der damit die Tradition fortsetzt, dass das Staatsoberhaupt vor Weihnachten den Wiener Erzbischof im Erzbischöflichen Palais aufsucht.

Im Kathpress-Interview am Rande des Besuchs würdigte Van der Bellen das gute Verhältnis zwischen Kirche und Staat in Österreich. Es bestehe ein guter Mittelweg zwischen den beiden Extremen eines Staatskirchentums und der völligen Säkularisierung. Auch persönlich befürworte er diesen Mittelweg. Lobend hob der Bundespräsident unter anderem das kirchliche Engagement für Flüchtlinge hervor.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Kardinal Christoph Schönborn

kathpress/Georg Pulling

Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Kardinal Schönborn auf dem Weg ins Dommuseum

Lage im Nahen Osten „besorgniserregend“

Gerne erinnere er sich auch seinen jüngsten Besuch Mitte November bei Papst Franziskus im Vatikan zurück, so Van der Bellen. Er sprach von einem „sehr berührenden Erlebnis“. Der Bundespräsident würdigte den Papst vor allem für dessen Einsatz für Gerechtigkeit und für Flüchtlinge.

Kopfzerbrechen bereitete ihm hingegen die Situation im Nahen Osten. In Syrien und im Irak würden sich „echte Tragödien“ abspielen und auch die aktuelle Lage im Konflikt zwischen Israel und Palästina sei sehr besorgniserregend.

Gemeinsamer Besuch des Dommuseums

Nach der musikalischen Begrüßung des Bundespräsidenten durch ein Bläserensemble der Finanzkammer der Erzdiözese Wien besichtigten Schönborn und Van der Bellen das Wiener Dommuseum. Dieses war erst im Oktober 2017 nach einer fünfjährigen Umbauzeit wiedereröffnet worden.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Kardinal Christoph Schönborn am dem Domplatz

Kathpress/Georg Pulling

Präsident und Kardinal auf dem Stephansplatz

Dommuseum-Direktorin Johanna Schwanberg führte das Staatsoberhaupt durch die Räumlichkeiten und erläuterte das neue Museumskonzept. Es gehe um den Spagat, die bis ins 9. Jahrhundert zurückreichenden Kunstschätze der Erzdiözese Wien mit Werken moderner und zeitgenössischer Kunst in einen Dialog zu bringen. 80 bis 100 Schätze aus alten Beständen - darunter das Bildnis des Habsburgerherrschers Rudolf IV. als ältestes Porträt des Abendlandes - bilden Fixpunkte unter den Exponaten, dazu kommen halbjährlich wechselnde Themenausstellungen.

Nach dem Museumsbesuch zogen sich Kardinal Schönborn und Bundespräsident Van der Bellen zu einem Arbeitsmittagessen in die Räumlichkeiten des Palais zurück.

religion.ORF.at/KAP

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