Ethikunterricht: Tirols Schulamtsleiterin begrüßt Pläne

„Positiv und erfreut“ hat sich die Schulamtsleiterin der Diözese Innsbruck, Maria Plankensteiner-Spiegel, zu den Plänen der Koalitionsverhandler ÖVP und FPÖ zum Ethikunterricht geäußert.

Sie begrüße den angekündigten verpflichtenden Ethikunterricht für alle Schüler, die keinen Religionsunterricht besuchen, erklärte die kirchliche Bildungsexpertin in der aktuellen Ausgabe der Kirchenzeitung „Tiroler Sonntag“.

Österreichs Gesellschaft könne es sich angesichts der weltweiten Herausforderungen nicht leisten, „dass junge Menschen keine Auseinandersetzung mit religiösen und ethischen Fragen erfahren und einüben“, begründete Plankensteiner-Spiegel ihre Position. Bisher sei Ethikunterricht als Ersatzfach seit Jahrzehnten nur ein Schulversuch, dabei jedoch bisher nicht flächendeckend im normalen Schulsystem angekommen.

Ressourcen nötig

Für die Förderung von Vielfalt durch die Stärkung des konfessionellen Religionsunterrichts und die Sicherstellung ethischer Bildung müssten freilich Ressourcen bereitgestellt werden, bemerkte die Schulamtsleiterin. Erst an diesem Punkt werde man erkennen können, wie ernst das Bekenntnis der Regierungsverhandler zum Religions- und Ethikunterricht sei.

Die beiden Parteichefs Sebastian Kurz (ÖVP) und Heinz-Christian Strache (FPÖ) hatten sich im Zuge der laufenden Regierungsverhandlungen Ende November zum bestehenden konfessionellen Religionsunterricht „unter Beibehaltung der differenzierten Religionsausrichtungen (z. B. Aleviten, christlich-orthodoxe Gemeinden)“ bekannt.

Noch keine näheren Angaben

In einer Presseunterlage über geplante Eckpunkte im Bildungsbereich hieß es weiter: „Verpflichtender Ethikunterricht für alle, die keinen konfessionellen Religionsunterricht besuchen“. Nähere Angaben über Modalitäten gab es bisher nicht.

In Österreich läuft seit 1997 ein Schulversuch Ethik, an zuletzt 214 Schulstandorten mit höheren Schulen (120 AHS, 94 BHS). Schüler ab der 9. Schulstufe, die sich vom konfessionellen Religionsunterricht abmelden oder die einer anerkannten Kirche oder Religionsgemeinschaft angehören, für die es keinen Religionsunterricht gibt, müssen dabei verpflichtend Ethik belegen. Laut einem Bericht des Rechnungshofs besuchten im Schuljahr 2012/13 rund sechs Prozent der Schüler in der Sekundarstufe II Ethik.

religion.ORF.at/KAP

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