YouTube-Videos liefern Basiswissen über Kirchendialog

Unwissenheit über den Dialog christlicher Kirchen will die Stiftung Pro Oriente nun mit YouTube-Videos entgegenwirken. Das Dienstagabend in Salzburg vorgestellte Projekt „Kompendium Ökumene“ soll zu mehr Basiswissen über Ökumene und ihren Anliegen beitragen.

Internet-Recherchen zum Thema Ökumene liefern oft viel zu lange Texte oder auch Falschinformationen zutage, erklärte die Pro-Oriente-Büroleiterin Regina Augustin die Beweggründe für das „Kompendium Ökumene“. Anspruch sei es, „Antworten zu wichtigen Fragen der Ökumene zu geben, auf einen Klick, in fünf Minuten“.

Das auf YouTube einsehbare Projekt, dessen erste Beiträge die „Verschiedenheit der Kirchen“, das „Christentum und die Ökumene“ sowie „Persönlichkeiten und Highlights aus der Ökumene“ zum Thema haben, richtet sich an einen breiten Empfängerkreis, zu dem auch Religionslehrer und andere Multiplikatoren zählen. Das Projekt wurde bei dem traditionellen Ökumene-Empfang im Rahmen der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen präsentiert.

Pro Oriente-Büroleiterin Regina Augustin erklärt auf Youtube Fakten zur Ökumene

Screenshot Youtube/Kompendium Ökumene

Pro-Oriente-Büroleiterin Regina Augustin auf YouTube

„Andersartigkeit respektieren“

Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner hob vor den anderen anwesenden Vertretern der christlichen Kirchen - darunter Superintendent Oliver Dantine - den Beitrag der Ökumene für die pluralistische Gesellschaft hervor. Sie könne „Vorbild dafür sein, das Gegenüber in seiner Andersartigkeit zu respektieren, zu akzeptieren und zu schätzen“, sagte der Erzbischof. Es sei „gut, dass es zwischen uns so viele Übereinstimmungen gibt“ und ebenso auch „schön, wenn wir uns mit dem je Eigenen in die Gesellschaft einbringen“.

Auf mehrere „Ökumene-freundliche Entwicklungen“ blickte „Pro Oriente“-Präsident Johann Marte beim Empfang zurück. Er erwähnte hier eine erfolgreiche verlaufene Sitzung des Koordinierungskomitees für den offiziellen katholisch-orthodoxen Dialog auf Leros vergangenen September, die Einigung zwischen katholischer und assyrischer Kirche über die Sakramente und die deutsche katholisch-orthodoxe Broschüre über die in beiden Traditionen verankerten Festen als Beispiele. Gut laufe die Annäherung auch auf oberster Ebene zwischen Papst Franziskus und dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I.

Auch antiökumenische Kräfte

Trotz auch weiteren Höhepunkten wie etwa der Proklamation eines gemeinsamen und gleichen Bürgerrechts von Christen und Muslimen in den Nahost-Staaten oder die Erstellung von Leitlinien für die künftige Tätigkeit von Pro Oriente bei der Konferenz ihrer Konsultoren gebe es auch bedenkliche Entwicklungen.

Berichten zufolge seien etwa orthodoxe Bischöfe zunehmend dem Druck von „antiökumenischen Kräften“ ausgesetzt, die in der Ökumene eine „Panhäresie“ sehen, erwähnte Marte. Für den orthodox-katholischen Dialog werde 2018 ein Symposion auf Kreta über neue Perspektiven des Dialogs ein wichtiger Moment sein, sagte der Stiftungspräsident.

Neuausrichtung von Pro Oriente

Pro Oriente sei dabei, sich „strategisch, organisatorisch, inhaltlich und finanziell“ neu zu orientieren, sagte der Präsident im Hinblick auf die Zukunft der Stiftung. Der eingeleitete Prozess werde von Martes designiertem Nachfolger Alfons M. Kloss - der noch bis Ende Juni als Botschafter Österreichs beim Heiligen Stuhl tätig ist - fortgesetzt werden.

religion.ORF.at/KAP

Mehr dazu:

Link: