Vatikan richtet ersten Hackathon aus

Der Vatikan richtet erstmals einen Hackathon aus, einen internationalen Wettbewerb für Computerhacker. Inhaltlich wird sich der dreitägige Event den Themen soziale Inklusion, Migration und Flüchtlinge sowie dem interreligiösen Dialog widmen.

120 Computerexperten diskutieren von 8. bis 11. März im Vatikan über mehr Möglichkeiten und besseren Einsatz von IT für soziale und religiöse Anliegen, wie Kathpress berichtete. Die Expertinnen und Experten kommen von 50 verschiedenen Universitäten aus aller Welt, so der britische „Guardian“ am Mittwoch in seiner Onlineausgabe.

Technologie für religiöse Ziele einsetzen

Erklärtes Ziel des VHacks genannten Treffens sei es, junge Führungskräfte unterschiedlichen akademischen, sozialen und religiösen Hintergrunds zur Kooperation zu ermutigen. Auch sollten ethisch orientierte Organisationen wie Kirchen und NGOs ermutigt werden, zum Erreichen ihrer Ziele Technologie effektiver einzusetzen.

Papst Franziskus in einer Menge mit mehreren hochgehaltenen Smartphones

APA/AP/Ettore Ferrari

Papst Franziskus geht es „um die Art, wie man Technologie benutzt“, so ein Mitarbeiter

Zum Ende der dreitägigen Veranstaltung soll eine Jury, besetzt mit Experten aus IT-Firmen und dem Vatikan, die Lösungsvorschläge der Teams zu den gestellten Aufgaben bewerten. Der Hackathon sei gemeinsam mit einigen der weltweit größten Technologieunternehmen wie Google, Microsoft und dem italienischen Telekommunikationsunternehmen TIM auf die Beine gestellt worden, so der „Guardian“.

Teilnehmer mit unterschiedlichen Religionen

Die Teilnehmer kommen aus verschiedenen Ländern und gehören auch unterschiedlichen oder keiner Religion an. Organisiert wird das Treffen von Studenten der Harvard-Universität und des Massachusetts Instiute of Technology (MIT) in den USA zusammen mit dem vatikanischen Institut OPTIC.

OPTIC forscht zu ethischen Aspekten neuer, umwälzender Technologien; gegründet wurde es 2012 in Rom im Umfeld des Dominikanerordens, arbeitet aber unabhängig davon. Mitorganisatoren der Veranstaltung sind der Päpstliche Rat für Kultur und die neu geschaffene Vatikan-Behörde für menschliche Entwicklung.

Frischer Wind und Technologie

OPTIC-Präsident Eric Salobir, ein katholischer Priester, sagte zum „Guardian“, der Hacker-Wettbewerk sei ein „Zeichen der Veränderung der Kirche durch Papst Franziskus“. Zwar habe der Papst schon früher vor Gefahren durch Soziale Medien und Internet vor allem für junge Menschen gewarnt, doch das bedeute nicht, dass er technologiefeindlich sei.

„Es geht um die Art, wie man sie benützt. Er ist wirklich besorgt über eine bestimmte Art von Technologie in Verbindung mit einer bestimmten Art von Kapitalismus“, so Salobir. Der Hackathon sei ein Weg, „frischen Wind, Jugend und Technologie in den Vatikan“ zu bringen. Und es gehe darum, diese Studenten dazu anzuregen, „ihre Energien auf echte Probleme zu konzentrieren“.

gril, religion.ORF.at/KAP

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