Kardinal: Benedikt XVI. wollte Bergoglio in Kurie holen

Unter Papst Benedikt XVI. war geplant gewesen, den damaligen Erzbischof von Buenos Aires, Kardinal Jorge Mario Bergoglio, mit einer wichtigen Aufgabe im Vatikan zu betrauen.

Das berichtet der frühere vatikanische Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone in einem Memoirenbuch, das am Donnerstag in Italien erschienen ist. Im Jahr 2008, ein Jahr nach der Fünften Generalversammlung des Lateinamerikanischen Bischofsrates (CELAM) in Aparecida, habe es „den Vorschlag gegeben, Kardinal Bergoglio an die Kurie zu rufen, um ihn dort mit einer sehr verantwortungsvollen Aufgabe an der Seite des Papstes zu betrauen“, schreibt Bertone.

Wichtige Rolle in Lateinamerika

Wegen der wichtigen Rolle und des Ansehens aber, das Bergoglio sowohl in Argentinien wie bei den Bischöfen Lateinamerikas besaß, habe man davon Abstand genommen. In dem Buch „I miei Papi“ (Meine Päpste) beschreibt der 83-jährige Kardinal Bertone Erinnerungen an die Päpste seiner Lebenszeit, von Pius XII. (1939-1958) bis zu Franziskus.

Jorge Mario Bergoglio als Erzbischof von Buenos Aires 2009

Reuters/Marcos Brindicci

Jorge Mario Bergoglio als Erzbischof von Buenos Aires 2009

Ein besonders enges Verhältnis hat Bertone, wie er schreibt, zu Benedikt XVI. Von 1995 bis 2002 diente er als Sekretär von Kardinal Joseph Ratzinger an der Glaubenskongregation; 2013 ernannte dieser als Papst ihn zu seinem Kardinalstaatssekretär. Kardinal Bertone war zuletzt wegen der Renovierung eines 300-Quadratmeter-Appartments neben dem Petersdom in dem Schlagzeilen.

religion.ORF.at/KAP

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