Papst: „Prostitution ist Folterung einer Frau“

Papst Franziskus hat Prostitution und Menschenhandel als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ bezeichnet. Diese würden aus einer „kranken Mentalität“ entstehen, laut der die Frau ausgebeutet werden müsse.

Das sagte Franziskus in einer Ansprache zu Beginn der bis Samstag laufenden Vorsynode im Vatikan, zu der er Jugendliche aus der ganzen Welt eingeladen hat. Der Feminismus habe diese Mentalität nicht ausmerzen können. „Die Prostitution, eine Krankheit der Menschheit, ist ein gravierendes Problem. Ich möchte, dass die Jugendliche dagegen kämpfen.“

„Wer zu Prostituierten geht, ist Krimineller“

Wer diese Gewohnheit habe, solle damit aufhören. „Wer zu Prostituierten geht, ist ein Krimineller“, sagte der Papst. Prostitution bedeute „Folterung einer Frau“. Der Papst, der in den vergangenen Jahren öfters Ex-Prostituierten begegnet war, berichtete, dass einige von ihnen sich vom Strich befreien konnten.

Papst Franziskus

APA/AP/Alessandra Tarantino

Papst Franziskus bei der Eröffnung der Vorveranstaltung zur Jungendsynode im Vatikan

„Sklaverei von heute“

„Doch die Mafia der Zuhälter verfolgt und findet sie. Das ist die Sklaverei von heute“, sagte der Papst. Er entschuldigte sich für Katholiken, die sich der „Verbrechen gegen Frauen“ verantwortlich machen, indem sie die Dienste von Prostituierten in Anspruch nehmen.

Papst Franziskus beklagte bei der Eröffnung außerdem, junge Menschen würden zu oft von gesellschaftlicher Beteiligung ausgeschlossen und alleingelassen. Die Kirche wolle alle Jugendlichen hören, niemanden ausschließen. An der sogenannten „Vorsynode“ nehmen mehr als 300 Delegierte aus zahlreichen Ländern teil, auch Angehörige anderer Religionen und Nichtglaubende.

religion.ORF.at/KAP

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