Papst Audienz Malteser

Gabrieil Bouys / POOL / AFP

Ritter in Aufruhr: Streit um den Malteserorden

Ritter in Aufruhr: Streit um den Malteserorden | Skandal Armut: Was tun gegen die Kluft zwischen Arm und Reich? | Schönheitswahn im Iran: Was sagt die Geistlichkeit zu Schönheits-OPs | „Da muss sich etwas ändern…“ – 500 Jahre Reformation

Sendungsprofil Orientierung

ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag,
22.01.2017, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 24.01.2017, 10.30 Uhr, ORF III

Ritter in Aufruhr: Streit um den Malteserorden

Noch herrscht Verwirrung um das, was sich innerhalb der vergangenen Wochen an der Spitze des traditionsreichen katholischen Malteserordens getan haben soll: Der Großmeister ruft seinen Großkanzler zu sich und teilt ihm die Entlassung mit.

Doch der Entlassene – Albrecht von Boeselager - weigert sich, erhebt Einspruch gegen die Amtsenthebung, die „jeglicher rechtlichen Grundlage“ entbehre.

Der Vatikan schaltet sich ein, eine Untersuchungskommission soll prüfend tätig werden. Das wiederum lehnt der Großmeister – Matthew Festing – ab. Der hätte, so ist zu hören, den Kardinalpatron des Ordens an seiner Seite – und der heißt Raymond Burke und wurde erst vor gut zwei Jahren – nach öffentlichem Widerstand gegen päpstliche Reformvorschläge - von Papst Franziskus aus der „vatikanischen Führungsriege“ ins „Malteser-Exil“ geschickt.

Geht es letztlich also auch hier, wie Vatikan-Kenner meinen, um „Zeichen der Spaltung“ innerhalb des Vatikan? Oder geht es, wie andere vermuten, um einen geplanten „Staatsstreich“ innerhalb des souveränen Malteserordens, der dem Großmeister zu mehr Machtfülle verhelfen sollte? Die kommenden Wochen sollten Klarheit bringen.

Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 6 Minuten

Skandal Armut: Was tun gegen die Kluft zwischen Arm und Reich?

„Die acht reichsten Männer der Welt besitzen mehr Vermögen als die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung“, diese Meldung der internationalen NGO Oxfam, veröffentlicht kurz vor Beginn des Weltwirtschaftsforums in Davos, hat Schlagzeilen gemacht.

Auch wenn die Daten im Detail umstritten sind, so wird doch eine Tendenz deutlich, die nicht zu übersehen ist: Schier unermesslicher Reichtum ist in den Händen weniger, hunderte Millionen Arme bleiben arm. Von „Verteilungsgerechtigkeit“ scheint eine kapitalistisch orientierte Wirtschaftsordnung weit entfernt zu sein, auch in Österreich.

Laut aktuellen Schätzungen besitzen die reichsten fünf Prozent der Österreicherinnen und Österreicher beinahe so viel wie der Rest der Gesamtbevölkerung. Die Arbeitslosigkeit und die Armut steigen: Allein im vergangenen Jahr haben knapp 30.000 Österreicher bei einer Schuldnerberatung Hilfe gesucht.

9.500 von ihnen mussten Privatkonkurs anmelden. Gleichzeitig wird das soziale Netz brüchiger. Laut Zahlen der „Armutskonferenz Österreich“ leben bereits 1,8 Millionen Menschen an der Armutsgrenze. Wie könnte hier gegengesteuert werden? Gibt es, z.B. aus christlicher Sicht, Wertmaßstäbe, die zu einem Mehr an Gerechtigkeit beitragen könnten?

Bericht: Zoran Dobrić, Länge: 9 Minuten

Schönheitswahn im Iran: Was sagt die Geistlichkeit zu Schönheits-OPs

Brasilien und Südkorea gelten als Welt-Zentren der Schönheitschirurgie. Aber auch ein streng-muslimisches Land liegt hier im Spitzenfeld: der Iran. In keinem anderen Staat der Erde werden - umgerechnet auf die Bevölkerungszahl - mehr Nasenkorrekturen vorgenommen.

In der Islamischen Republik boomt das Geschäft mit der Schönheit. „Gutes Aussehen“, so ist auch im Iran oft zu hören, „erhöht die Chancen auf beruflichen und privaten Erfolg.“ Kritische Beobachter des Booms vermerken aber auch andere Ursachen: Die junge Generation habe schmerzhaft gelernt, dass Forderungen nach politischer Veränderung auf taube Ohren stoßen.

Die „Obsession mit der Schönheit“ habe wohl auch stark mit einer Konsumorientierung junger Menschen zu tun, die an politische Reformen nicht mehr so recht glauben wollen. Was die schiitische Geistlichkeit im selbst ernannten „Gottesstaat“ zur florierenden Schönheitsindustrie zu sagen hat: Sie zeigt sich – in dieser Frage- erstaunlich tolerant.

Bericht: Jörg Winter, Länge: 7 Minuten

„Da muss sich etwas ändern…“ – 500 Jahre Reformation

“Da muss sich etwas ändern”, das hat Martin Luther - etwas salopp formuliert - im Jahr 1517 von Kirche und Gesellschaft mit seinen Thesen gefordert. 500 Jahre später begehen die evangelischen Kirchen nun das Reformationsjubiläum.

Die „Orientierung“ fragt aus diesem Anlass, was sich denn heute ändern müsste. Zweiter Stopp der Fragetour quer durch Österreich war der Wiener Westbahnhof. „Weniger Hektik und mehr Liebe“, war hier – klar und simpel - ein oft formulierter Änderungswunsch.

Gestaltung: Marcus Marschalek, Länge: 3 Minuten

Moderation: Christoph Riedl-Daser
Redaktionsleitung: Norbert Steidl