Christen fliehen aus Ägypten

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IS-Terror in Ägypten: Christen fliehen aus dem Nord-Sinai

IS-Terror in Ägypten: Christen fliehen aus dem Nord-Sinai | Wert der Begegnung: Interreligiöse Frauen-Initiative in Linz | Kinofilm „Silence“: Martin Scorsese und das Schweigen Gottes | Vorbild Franz von Assisi? Egon Schiele und die Religion

Sendungsprofil Orientierung

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Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag,
05.03.2017, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 07.03.2017, 10.30 Uhr, ORF III

IS-Terror in Ägypten: Christen fliehen aus dem Nord-Sinai

Der Krieg im Norden der ägyptischen Halbinsel Sinai dauert nun schon Jahre. Er wird zwischen den militanten Islamisten des IS und der ägyptischen Armee ausgefochten. Und er hat bereits viele Menschenleben gekostet.

Seit zwei Wochen hat dieser Krieg allerdings eine neue Dimension erreicht: Die militanten Islamisten haben die dort lebenden Christinnen und Christen als leichtes Ziel entdeckt. Es begann eine Mordserie, mit der die religiöse Minderheit eingeschüchtert und in Panik versetzt werden soll.

Die Folge ist ein christlicher Exodus aus dem Nordsinai – immer mehr Christen werden zu Flüchtlingen im eigenen Land. Und erleben dabei auch Solidarität von friedliebenden muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern.

Bericht: Karim El-Gawhary, Länge: 6 Minuten

Wert der Begegnung: Interreligiöse Frauen-Initiative in Linz

„Was man kennt, muss man nicht fürchten“, sagt Monika Greil-Payrhuber. Die Oberösterreicherin hat eine besondere Form der interreligiösen Begegnung initiiert: Vier Frauen - eine Jüdin, eine Muslimin und zwei katholische Christinnen - besuchen eine Synagoge, eine Moschee und eine katholische Kirche in Linz.

Im Vorfeld des Internationalen Frauentages am 8. März hat ein „Orientierung“-Team sie dabei begleitet. In den kommenden Monaten wird diese „Tour des Dialogs“ auch für andere Frauen angeboten.

Bericht: Sandra Szabo, Länge: 8 Minuten

Kinofilm „Silence“: Martin Scorsese und das Schweigen Gottes

Japan 1638: Die beiden Jesuiten-Pater Sebastiao Rodrigues und Francisco Garpe sind auf der Suche nach ihrem Lehrer Pater Cristóvao Ferreira. Dieser ist seit einiger Zeit verschwunden und es gibt Gerüchte, dass der Jesuit dem christlichen Glauben abgeschworen hat und nun als Buddhist in Japan leben soll.

Die beiden jungen portugiesischen Padres reisen in ein Japan, in dem Christen brutal verfolgt werden. Die wenigen noch existierenden Christengemeinden leben im Untergrund, immer in Gefahr, vom Inquisitor entdeckt und unter Folter zum Abschwören ihres Glaubens gezwungen zu werden.

Regisseur Martin Scorsese erzählt diese Geschichte, die auf dem Roman „Schweigen“ von Shusaku Endo beruht, mit großen, eindrucksvollen Bildern. Die Suche nach Pater Ferreira, gespielt von Liam Neeson, ist für die beiden Jesuiten vor allem eine Suche nach Gott. Ein Gott, der – so nehmen es die Padres wahr - durch sein Schweigen zu dem Leid, das den Christen in Japan angetan wird, schweigt.

Die Frage „Warum schweigt Gott?“ zieht sich als roter Faden durch „Silence“. Die „Orientierung“ zeigt Ausschnitte aus dem Film, der am 2. März in österreichischen Kinos anläuft und hat mit dem Jesuiten Philipp Görtz über „Silence“ gesprochen.

Bericht: Christoph Riedl-Daser, Länge: 6 Minuten

Vorbild Franz von Assisi? Egon Schiele und die Religion

Er war das Enfant terrible der klassischen Moderne: Egon Schiele. Zu Lebzeiten als Pornograph verdammt, hat der Eisenbahnersohn aus Tulln an der Donau mit seinen brutal expressiven Bildern Kunstgeschichte geschrieben.

In einer Schau in der Wiener Albertina ist nun ein anderer, ein „spirituellerer“ Schiele zu entdecken. „Franz von Assisi war ein geheimes Vorbild des Künstlers“, weiß Albertina-Chef Klaus Albrecht Schröder. Den radikalen Expressionisten verband viel mit dem heiligen Franz: seine Freiheits-Obsession, seine geradezu religiöse Naturliebe, seine Spontaneität, seine Verachtung des Geldes und - seine Güte.

Bericht: Günter Kaindlstorfer, Länge: 6 Minuten

Moderation: Christoph Riedl-Daser
Redaktionsleitung: Norbert Steidl