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Auf dem Weg: Schulklasse absolviert „Marathon der Religionen“

Auf dem Weg: Schulklasse absolviert „Marathon der Religionen“ | „Schienen in den Tod“: Mahnmal für Opfer der Deportation | Krimmler Judenflucht: Gedenkwanderung über den Tauern

Sendungsprofil Orientierung

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Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 15.10.2017, 12.30 Uhr, ORF 2 und am 17.10.2017, 10.45 Uhr, ORF III

Auf dem Weg: Schulklasse absolviert „Marathon der Religionen“

„Ob Du schwarze Haare hast, ob Du blond bist, ob Du Muslim oder Jude bist - wir sind alle anders, aber innen sind wir alle gleich“, so der Schüler Stefan Stanojevic. Er ist serbisch-orthodoxer Christ und besuchte mit seinen Schulkolleginnen und –kollegen innerhalb von vier Stunden eine Moschee und fünf unterschiedliche Kirchen.

Die Jugendlichen sind katholisch, evangelisch, orthodox, muslimisch oder auch ohne religiöses Bekenntnis. Die Tour begann beim Stephansdom, führte über die evangelischen Kirchen in der Wiener Innenstadt nach Hernals und Ottakring zu einer serbisch-orthodoxen Kirche, einer Moschee und der römisch-katholischen Kalvarienbergkirche.

Die Initiative heißt „Gemeinsam unterwegs“ und wird von den Religionslehrerinnen und –lehrern der Bundesschulen Kalvarienberg getragen. In der ersten Phase des Schuljahres sollen einander die neuen Schülerinnen und Schüler so besser kennenlernen.

Ein Team der „Orientierung“ hat sie bei diesem „Marathon der Religionen“ begleitet, mit ihnen über ihre Eindrücke gesprochen und auch die Lehrerinnen und Lehrer über die Motivation, die hinter dieser Initiative steckt, gesprochen.

Bericht: Sandra Szabo, Länge: 7 Minuten

„Schienen in den Tod“: Mahnmal für Opfer der Deportation

Vor wenigen Wochen wurde in Wien-Landstraße – auf den Gründen des ehemaligen Aspang-Bahnhofs - ein neues Mahnmal präsentiert: Zwei in einem Betonblock verschwindende Eisenbahnschienen symbolisieren den Schrecken und das Grauen, das von hier aus unter dem Regime Adolf Hitlers seinen Anfang nahm.

Mehr als 45.000 Jüdinnen und Juden wurden zwischen 1941 und 1942 von hier aus in Vernichtungslager und Ghettos deportiert und ermordet. Weniger als tausend überlebten. Nur wenige der Überlebenden können heute oder konnten bis vor kurzem noch Zeugnis davon geben, was damals wirklich geschah.

Herbert „Blacky“ Schwarz (er starb kurz nach den Dreharbeiten im vergangenen August) und Bernhard Morgenstern waren zwei davon. Sie erzählen, wie sie auf Lastwägen aus so genannten Sammellagern mitten durch Wien zum Aspang-Bahnhof deportiert und in Züge gesetzt wurden – wie sie diese „Reise ohne Rückkehr“ dennoch überlebten. Oder wie sie, wie das Adolf Silberstein erlebte, durch eine Fügung von Umständen – und die Hilfe anderer - der Deportation entkamen.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 8 Minuten

Krimmler Judenflucht: Gedenkwanderung über den Tauern

Vor genau 70 Jahren mussten rund 5.000 jüdische Flüchtlinge den Krimmler Tauern nach Italien überqueren, um von dort weiter nach Palästina zu gelangen. Die Menschen stammten zumeist aus Osteuropa, wo sie während des Zweiten Weltkrieges ihre Heimat verloren hatten.

Auf politischen Druck Großbritanniens, der damaligen Mandatsmacht in Palästina, waren ihnen fast alle Routen über die Alpen versperrt. Den Flüchtlingen blieb somit nur noch der beschwerliche und riskante Weg über den Krimmler Tauern, um ihr Ziel zu erreichen. Der Exodus im Jahr 1947 ging als „Krimmler Judenflucht“ in die Geschichte ein.

Zum Gedenken an diese Fluchtaktion findet nun alljährlich das so genannte „Alpine Peace Crossing“ statt. Auch heuer nahmen mehrere hundert Menschen an der Friedenswanderung über den Krimmler Tauern teil – neben Bundespräsident Alexander Van der Bellen befanden sich auch zahlreiche Flüchtlinge aus unterschiedlichen Krisengebieten unter den Wanderern.

Als Ehrengast war mit Marko Feingold der älteste Holocaust-Überlebende Österreichs zu der Veranstaltung geladen. Der heute 104-Jährige war 1947 Mitorganisator der Krimmler Judenflucht.

Bericht: Christian Hager, Helmut Manninger; Länge: 8 Minuten

500 Jahre Reformation: „Da muss sich etwas ändern….“

“Da muss sich etwas ändern”. Das hat Martin Luther - etwas salopp formuliert - im Jahr 1517 von Kirche und Gesellschaft mit seinen Thesen gefordert. Ein halbes Jahrtausend später begehen die evangelischen Kirchen nun das Reformationsjubiläum.

Die „Orientierung“ fragt aus diesem Anlass, was sich denn heute ändern sollte. Seit Jahresbeginn macht ein Team der „Orientierung“ an Orten in ganz Österreich Station und fragt nach den Veränderungswünschen von Menschen.

So etwa auch auf den Almen am Fuß des Hochkönigs beim Arthurhaus in Salzburg. Hier macht man sich Sorgen um Handwerk und Gastgewerbe und meint, dass sich da vieles ändern muss.

Gestaltung: Marcus Marschalek; Mitarbeit: Katja Heine, Moritz Pinter, Désirée Prammer, Nihal Shousha; ‚Länge: 3 Minuten

Moderation: Christoph Riedl-Daser
Redaktionsleitung: Norbert Steidl