Kinder in Uniformen ATIB

ORF/Wien heute/Falter.at

„Kriegsspiele“ in Moschee? Behörden ermitteln gegen ATIB

„Kriegsspiele“ in Moschee? Behörden ermitteln gegen ATIB | Tränen der Trennung: Asylwerber-Familie muss Österreich verlassen | Dienst der Gerechtigkeit: Jesuitische Flüchtlingshilfe in Italien | Aufruf zur Verantwortung: Wahlen in Evangelischer Kirche A.B.

Sendungsprofil Orientierung

ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 22.04.2018, 12.30 Uhr, ORF 2 und am 24.4.2018, 10.40 Uhr, ORF III und am 28.4.2018, 11.30 Uhr, ARD-alpha

„Kriegsspiele“ in Moschee? Behörden ermitteln gegen ATIB

Es sind Bilder, die dieser Tage die Wochenzeitung „Falter“ veröffentlich hat und die kaum jemanden kalt lassen: Kinder in einer Wiener Moschee, die in Tarnuniformen offenkundig eine Kriegsszene aus dem Ersten Weltkrieg „nachspielen".

Auf anderen Fotos aus dem Jahr 2016 sieht man Kinder, die mit türkischen Fahnen bedeckt auf dem Boden liegen und offenbar Tote nachstellen sollen. Die Bilder sind in einer Moschee der türkisch-islamischen Union ATIB entstanden.

ATIB verweist darauf, dass die Veranstaltung 2018 – Kinder in Uniformen – von ATIB-Verantwortlichen abgebrochen worden sei. Es habe sich um eine „Entgleisung“ gehandelt, die „nicht mit der Linie von ATIB in Einklang zu bringen ist“.

ATIB gilt als größter muslimischer Verband in Österreich und als „österreichischer Arm des Amtes für Religiöse Angelegenheiten der türkischen Regierung“. Der Vorfall könnte rechtliche Konsequenzen haben: Das Kultusamt hat ein Verfahren eingeleitet.

Ermittelt werde wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Islamgesetz. Distanziert hat sich auch die offizielle Vertretung der Musliminnen und Muslime in Österreich, die IGGÖ. Auch in der IGGÖ spielen ATIB-Vertreter eine maßgebliche Rolle.

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Bericht: Zoran Dobric, Länge: 5 Minuten

Tränen der Trennung: Asylwerber-Familie muss Österreich verlassen

Tränen der Trennung gab es auf allen Seiten: Innerhalb von zwei Jahren waren die sechsköpfige Familie Maashi aus Syrien und die „Helfer-Familie“ Högl aus Mitterarnsdorf in der Wachau enge Freunde geworden.

„Opa und Oma“ nannten die vier Kinder das Ehepaar. Im Pfarrhof des Ortes hatte die syrische Familie eine Bleibe gefunden. Bis vor drei Wochen. Da stand eines Morgens die Fremdenpolizei vor der Tür.

„Schnell, schnell, mitkommen“, hieß es. Man berief sich auf die so genannte Dublin-Vereinbarung: Nach Kroatien, das die Familie auf ihrer Flucht in einer mehrstündigen Busfahrt durchquert hatte, sollten die sechs Syrerinnen und Syrer gebracht werden. Dort sind sie nun in einem Flüchtlingsquartier in Zagreb untergebracht.

„Ein weiteres Mal wurden sie entwurzelt, mussten alles zurücklassen und blicken in eine ungewisse Zukunft“, bedauern Freunde aus der Wachau die Entscheidung, eine gut integrierte Familie aus Österreich „abzuschieben“.

Was derzeit, so beobachten es Flüchtlingshelfer, System zu haben scheint: Rund 3100 Menschen haben allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres eine Abweisung oder Zurückweisung ihres Asylantrags erhalten.

Getroffen hat es dabei, so eine weitere Vermutung, vor allem Asylwerber, die gemeldet und „gut auffindbar“ waren. Die „Orientierung“ hat sich in Mitterarnsdorf umgehört und die syrische Familie in ihrem Flüchtlingsquartier in Zagreb besucht. Dort haben die Maashis nun einen weiteren Asylantrag gestellt – und warten auf eine Entscheidung.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 8 Minuten

Dienst der Gerechtigkeit: Jesuitische Flüchtlingshilfe in Italien

Es war das Leid der vietnamesischen Bootsflüchtlinge, das die Jesuiten zum Handeln veranlasste. So entstand 1980 der Flüchtlingsdienst des Ordens, der inzwischen in rund 50 Ländern tätig ist.

Darunter in Italien. Und auch hier stehen seit Jahren Menschen im Mittelpunkt, die über das Meer Richtung Europa fliehen und italienischen Boden betreten. Rund 120.000 Flüchtlinge und Migranten kamen im Jahr 2017, also deutlich weniger als im Jahr zuvor (etwa 180.000). Ihnen zu helfen, das ist das Anliegen des Centro Astalli, des italienischen Zweigs des jesuitischen Flüchtlingsdienstes.

Dessen Motto: Flüchtlinge begleiten, ihnen dienen und ihre Rechte verteidigen. Denn die Förderung der Gerechtigkeit sei Teil des Dienstes am Glauben, so Camillo Ripamonti, der Leiter des Astalli bei der Präsentation des Jahresberichts vor wenigen Tagen.

Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 6 Minuten

Aufruf zur Verantwortung: Wahlen in Evangelischer Kirche A.B.

In der evangelisch-lutherischen Kirche Österreichs werden derzeit die neuen Mitglieder der Gemeindevertretungen gewählt. Diese Wahl findet alle sechs Jahre statt und soll Ausdruck von Demokratie, Mitbestimmung und Verantwortung sein.

Ein Team der „Orientierung“ hat die evangelische Gemeinde in Neusiedl am See im Burgenland besucht, die eine Tochtergemeinde der evangelischen Pfarrgemeinde A.B. in Gols ist.

In der Gemeindevertretung wird entschieden, wofür das Geld der Pfarrgemeinde ausgegeben wird, welche Sanierungs- und Renovierungsarbeiten in Angriff genommen werden und wie Menschen in Notsituationen geholfen werden kann. Die Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter arbeiten ehrenamtlich.

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Bericht: Sandra Szabo, Länge: 7 Minuten

Moderation: Sandra Szabo
Redaktionsleitung: Norbert Steidl