Sonne im Herzen

Es ist ein schier unerschöpfliches Gesprächsthema - das Wetter. Zu heiß, zu kalt, zu nass, zu windig – das Wettergeschehen wird immer ausführlich analysiert, kommentiert und kritisiert. Besonders heikel ist die Sache an Sonntagen, wenn die meisten frei haben und den Tag so richtig nach eigenen Wünschen gestalten möchten.

Sonntag – der heutige Tag hat in der deutschen Sprache seinen Namen von der Sonne. Die meisten Menschen freuen sich, wenn es am Sonntag tatsächlich sonnig ist, also schönes Wetter gibt. Zugleich kennen viele das Verslein: „Trag Sonne im Herzen, ob`s stürmt oder schneit…“. Wir wissen also, dass es nicht nur auf die astronomische Sonne ankommt, damit ein Sonntag gelingt.

Karl Veitschegger ist Mitarbeiter des Pastoralamts der Diözese Graz-Seckau

Die andere Sonne

Es gibt noch eine „andere Sonne“. Gegen sie brauchen wir keinen Sonnenschutz. Denn sie soll uns unter die Haut gehen. Und wir können sogar mithelfen, damit sie uns unter die Haut geht: die Sonne der Freundlichkeit und Freundschaft, die Sonne der Freude und Erholung, die Sonne der Dankbarkeit und der Besinnung.

Gläubige verschiedener christlicher Kirchen feiern den Sonntag auch als Tag der Auferstehung, weil sie an die Sonne der Liebe Gottes glauben, an die Sonne, die jedes Dunkel erhellen kann, sogar die Nacht des Todes. Ob wir mit dem Wetter heute zufrieden sind oder nicht, öffnen wir uns auf jeden Fall dieser „Sonntags-Sonne“ – und spüren wir die Kraft des Lebens.

Karl Veitschegger am 4. August in den „Morgengedanken“:

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