Angst

In unserer Welt verändern sich die Dinge rasend schnell und das bringt Ängste und Unsicherheit mit sich – allgemein gesehen und genauso für den einzelnen. Ganz allein kriegt man da manchmal gar nicht so leicht die Kurve heraus aus dem Pessimismus hin zu Zuversicht und Lebensfreude.

Unsere zweite Tochter hat als Volksschulkind, obwohl sie eine gute Schülerin war, eine Zeitlang Angst vor der Schule gehabt. Daher hat Sie mich gebeten, sie auf dem Schulweg zu begleiten. So sind wir längere Zeit Tag für Tag ein Stück des Weges gemeinsam gegangen – sie zur Schule, ich zur Arbeit.

Karl Veitschegger ist Mitarbeiter des Pastoralamts der Diözese Graz-Seckau

Aus Angst wird Freude

Eines Morgens war sie plötzlich unbeschwert und glücklich. Den Grund dafür hat sie mir so erklärt: „Vielleicht hat der liebe Gott die Angst in den Himmel genommen und sie geputzt, bis sie geglänzt hat, und dann ist sie eine Freude geworden.“ Überrascht von dieser kindlichen Poesie und dankbar, dass meine Tochter wieder heiter war, habe ich mir diesen Satz notiert.

Auch ich habe in meinem Leben an vielen Ängsten gelitten. Einige sind so groß geworden, dass ich therapeutische Hilfe in Anspruch genommen habe. Zugleich habe ich den Rat von Freunden beherzigt, mich immer wieder Gott anzuvertrauen. Heute darf ich in Anlehnung an meine Tochter sagen: Durch liebe und kompetente Menschen hat Gott auch viele meiner Ängste geputzt – solange, bis sie geglänzt haben und zur tragfähigen Lebensfreude geworden sind.

Karl Veitschegger am 6. August in den „Morgengedanken“:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar