Das Konzil – ein Zeichen der Hoffnung

„Um das gegenseitige Misstrauen zu zerstreuen, um die Herzen der Menschen einander näher zu bringen, brauchen wir den Dialog!“, davon sei Kardinal König überzeugt gewesen, sagt Annemarie Fenzl.

Annemarie Fenzl am 14.3. in den Gedanken für den Tag:

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Das Zweite Vatikanische Konzil war für Kardinal König die hohe Zeit seines Lebens – er war ein Konzilsvater mit Leib und Seele, der seine ganze Hoffnung darauf setzte. Sein Leben lang hat er an die Eröffnungsansprache Papst Johannes XXIII. im Jahr 1962 erinnert: Dieser warnte damals darin vor den „Unglückspropheten“, die „in den modernen Zeiten nichts zu sehen vermögen als Unrecht und Untergang“. Kardinal König war von einer grundsätzlich positiven Weltsicht erfüllt.

Historikerin und Archivarin Annemarie Fenzl

ORF/Hummel

Annemarie Fenzl ist Historikerin, Diözesanarchivarin und war viele Jahre Büroleiterin Kardinal Franz Königs

Das Konzil: „Anfang des Anfangs“

„Das Konzil ist erst der Anfang des Anfangs“, sagte der Theologe Karl Rahner, der Kardinal König während des Konzils als Berater zur Seite stand. Es ist von einem charismatischen Papst mit Hilfe des Heiligen Geistes in Gang gesetzt worden. Und es bewegt, ja, es verpflichtet alle Angehörigen der katholischen Kirche, aber auch darüber hinaus, in einer einswerdenden Welt.

Mit der Welt von heute ins Gespräch kommen ist eine Herausforderung, die alle wahrnehmen müssen, denen das Konzil am Herzen liegt. Im ehrlichen Dialog voneinander lernen – auch die Kirche kann von der Welt lernen, nicht nur umgekehrt!

Dialog gegen das Misstrauen

„Um das gegenseitige Misstrauen zu zerstreuen, um die Herzen der Menschen einander näher zu bringen, brauchen wir den Dialog!“, davon war Kardinal König überzeugt. Aber man muss auch argumentieren können, daher seine stete Aufforderung: „Lest die Konzilstexte! Wer die Texte nicht kennt, kann sich auch nicht auf sie berufen!“

In den vergangenen Jahren ist das Konzil bisweilen für die unleugbaren Probleme der nachkonziliaren Zeit verantwortlich gemacht worden. Diese Meinung hat Kardinal König nie geteilt. Er war vielmehr überzeugt, dass Gott durch den Heiligen Geist seiner Kirche mit dem Konzil genau im richtigen Moment das Instrumentarium bereit gelegt hat, um der Welt in all ihrer Vielfalt in rechter Weise begegnen zu können. Grund genug, positiv und furchtlos jedem neuen Tag zu begegnen!

Musik:

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)
Allegro - 1.Satz
Aus: Konzert für Klarinette und Orchester in A-Dur KV 622

Label: EMI 7643552