Konsum und Wohlbefinden

Das richtige Maß finden bei Konsum und Geld ist nicht so einfach. Was führt wirklich zum Wohlbefinden von Menschen?

Morgengedanken 29.3. zum Nachhören:

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Vieles in unserem Leben steht unter dem Primat von Geld, Konsum und individuellem Wohlbefinden. Das ist grundsätzlich nicht schlecht. Ich meine aber, dass dieses Streben oft überzogen ist.

Geld ist wichtig. Es ist beruhigend, wenn genügend da ist, wenn ich es notwendig brauche. Überzogen finde ich, wenn jemand – wie ich gelesen habe – das zehnfache Jahresgehalt eines diplomierten Sozialarbeiters erhält – allerdings pro Woche. Um ein einziges Jahresgehalt dieses Sportlers zu verdienen, müsste der Sozialarbeiter 500 Jahre lang beschäftigt sein.

Friedrich Schuhböck
ist Direktor der Caritas St. Pölten

Die richtige Balance finden

Konsum ist auch wichtig. Wenn er aber mein Leben dirigiert, dann achte ich nicht mehr darauf, ob bei der Produktion Kinderarbeit dabei ist, ich achte nicht mehr darauf, wen ich ausbeute oder welche Ressourcen dabei verschwendet werden. Auch gegen das Streben nach individuellem Wohlbefinden ist nichts einzuwenden. Wird es aber übertrieben, dann riecht es stark nach Egoismus und Entsolidarisierung.

In der Caritas arbeiten wir viel mit Menschen, damit sie Geld, Konsum und Wohlbefinden wieder in die richtige Balance bringen können. Bei Armut, Suchtabhängigkeit, Pflegebedürftigkeit oder Behinderungen ist es oft nicht leicht. Ich wünsche Ihnen eine tiefe Lebensfreude, die nicht abhängig ist von materiellen Gütern.