„Alles ist vollbracht“

„Holz auf Jesu Schulter“ heißt das Lied der evangelischen Kirche dieser Woche. Spannungen müssen ausgehalten und getragen werden, aber das letzte Wort hat der Frieden Gottes.

Morgengedanken 10.4. zum Nachhören:

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Das Leben besteht aus Gegensätzen. Wer hätte es nicht erlebt? Freude und Leid. Glück und Schmerz. Oft liegt beides hart beieinander. Auch unser evangelisches Wochenlied singt von solchen Gegensätzen. Gibt es Lösungen? Jede Strophe endet mit dem Refrain: Kyrie eleison, Herr, erbarme dich. Die Lösungen machen sich Menschen nicht selber. Und wer glaubt, kann die leeren Hände Gott hinhalten und darauf vertrauen: Gott wird sich erbarmen.

Michael Bünker
ist Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Wien

Frieden wird zur Realität

Gemeinsam bittet die Gemeinde um Frieden für die Welt und für das eigene Herz. „Denn die Erde klagt uns an bei Tag und Nacht“, so heißt es in der dritten Liedstrophe. Mit einem kurzen Satz wird damit alles angesprochen, was Menschen an Verwüstung und Zerstörung in die Welt bringen: die Ungerechtigkeit, dass noch immer hunderte Millionen in Armut leben und Hunger leiden während die anderen tonnenweise Lebensmittel wegwerfen. Die Erde klagt an. Die Klage ist begründet. Aber die Fortsetzung im Lied lässt Hoffnung aufleuchten: „Doch der Himmel sagt uns: Alles ist vollbracht!“

Es ist vollbracht - eines der letzten Worte Jesu am Kreuz. Es kann Frieden und Gerechtigkeit sein. Ein anderes Leben ist möglich. Durch Jesu Kreuz und Auferstehung befreit uns Gott. Weil Gott den Kreuzweg für uns geht, ist Frieden keine Träumerei, sondern Realität geworden.