Kreuz

Vielleicht entschlüpft er ja ihnen auch hin und wieder, wenn sie gerade ziemlich unter Druck stehen: der Stoßseufzer „Es ist ein Kreuz!“ Er fällt oft dann, wenn man einfach nicht mehr weiter weiß.

Morgengedanken 15.4. zum Nachhören:

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Das Kreuz ist ein universales Symbol. Es ist älter als das Christentum. Ein Kreuz mit gleichschenkeligen Balken, umgeben von einem Rad, galt schon in vorchristlicher Zeit als Zeichen für die vier Himmelsrichtungen, für Licht und Sonne oder für die Jahreszeiten.

Christian Leibnitz
ist Stadtpfarrpropst in Graz

Den Weg weiter gehen

Im Schnittpunkt des Kreuzes treffen sich Horizontale und Vertikale, Höhe und Tiefe, rechte und linke Seite. So ist das Kreuz ein Symbol der Begegnung und des Zusammenführens, des Vermittelns und der Mitte, aber auch des Auseinanderstrebens und damit ein Zeichen der Entscheidung. Wenn unser Leben zum Beispiel durch Krankheit durchkreuzt wird – und als solche Durchkreuzung habe ich auch meine Krankheit erlebt – muss man sich neu orientieren und bewusst entscheiden, welchen Weg man weiter geht. An solchen Wegkreuzungen unseres Lebens spüren wir oft eine Spannung, weil wir die Tragweite einer Entscheidung nicht einschätzen können. Aber wir können immer nur einen Weg gehen.

Vielleicht stehen deswegen an Wegkreuzungen christliche Kreuze. Sie sind Zeichen der Hoffnung, die helfen, Ratlosigkeit zu überwinden und Orientierung ins Leben zu bringen. Das Kreuz ist eine Einladung, im Vertrauen auf den gekreuzigten und auferstandenen Christus den Weg weiter zu gehen.