Karfreitag

Er ist einer der besonders leisen Tage im Jahr, die Stimmung ist gedämpft. Das Gefühl von Karfreitag, von Trauer und Niedergeschlagenheit, kann uns aber zu jeder Zeit im Jahr begegnen.

Morgengedanken 18.4. zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Karfreitag – Dieser Tag führt uns mit Jesus nach Golgatha, den Ort, an dem Jesus gekreuzigt wird. Wer hat in seinem Leben nicht schon Karfreitage erlebt? Sie sind an kein Datum gebunden. Tage und Augenblicke, wo man den Boden unter den Füßen verliert, wo es finster wird. Niedergeschlagen, am Boden zerstört, vom Leid erdrückt. Der Schrei verstummt nicht: „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Christian Leibnitz
ist Stadtpfarrpropst in Graz

Du bist nicht allein

Über all diesen Karfreitagen steht das Kreuz Jesu – immer wieder eine Zumutung, eine Herausforderung. Das Kreuz: manchmal vielleicht schon ein inflationäres Zeichen, das zur abgestumpften Gewohnheit geworden ist. Für die einen ein Schmuckstück am Hals, für andere ein Bekenntnis des Glaubens in den Wohnungen und vielerorts ein Zeichen des Sieges und des erreichten Zieles auf den Gipfeln der Berge. Nicht zu vergessen die vielen Wegkreuze.

In allen Formen sagt uns das Kreuz: Du bist nicht allein, Gott geht mit uns, er ist mit unseren Freuden und Leiden, mit unseren Hoffnungen und Sehnsüchten, mit unserem Fragen und Suchen. Und – er lässt uns auch im Tod nicht allein. Es gibt ein Ankommen. Es gibt letzte Geborgenheit in seiner Liebe.