Krieg und Frieden

„Glücklich sind, die Frieden schaffen“, zitiert Hannelore Reiner aus der Bibel. Denn Krieg und Gewalt zerstören das Glück...

Morgengedanken 5.7. zum Nachhören:

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In Kürze werden es genau 100 Jahre her sein, dass Kaiser Franz Joseph in Bad Ischl gegen Serbien den Krieg erklärt hat, was bekanntlich zum Auslöser des 1. Weltkriegs wurde. Ein halbes Jahrhundert voll Grausamkeit und millionenfaches Morden sollte jener Kriegserklärung folgen.

Dr. Hannelore Reiner
ist evangelische Oberkirchenrätin

„Glücklich sind, die Frieden schaffen...“

Meine Generation kennt Krieg zu unserem Glück nur aus den Medien und durch die Menschen, die vor neuen Kriegen und Gewalt geflohen sind und bei uns Zuflucht und Aufnahme erhoffen. Im geeinten Europa ist die Erziehung zu einem friedlichen Miteinander ein wichtiges Bildungsziel. Dass dies nach wie vor kein Leichtes ist, zeigen auch bei uns Gewaltausbrüche in Familien und Schulen. Computerspiele, die zur Gewalt anleiten, finden immer wieder ihre Käufer. Gerade unglückliche Menschen, die unter Einsamkeit oder Ablehnung leiden, entladen auf diese Weise ihren Frust und wohl auch ihr ganzes Unglücklichsein. Dass dabei kein innerer Friede entstehen kann, versteht sich von selbst.

Im Neuen Testament beginnt die Bergpredigt Jesu mit acht Glückselig-Sprüchen. Einer davon lautet: „Glücklich sind, die Frieden schaffen“. Wir können uns wahrlich glücklich schätzen, dass wir in einem Land leben, das sich der Friedenssicherung verschrieben hat. Es braucht aber auch den Blick über den Tellerrand und die Offenheit für jene, denen ein Leben in Frieden bisher nicht gegönnt war. Denn wahrhaft glücklich sein, kann man niemals nur für sich. Erst in der beglückenden Begegnung mit meinem Nächsten blüht das Glück auf.