Märchen

Das bisher meistgedruckte Buch der Welt: die Bibel. Für manche ist sie täglicher Begleiter und Quelle des Glaubens, von anderen wird sie eher als nettes Märchenbuch betrachtet.

Morgengedanken 8.7. zum Nachhören:

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Es gibt für mich mehrere Möglichkeiten, mich mit der Wirklichkeit auseinanderzusetzen. Eine Möglichkeit wäre, streng wissenschaftlich an die Wirklichkeit heranzugehen. Ich kann mich aber auch genauso gut mittels Geschichten, Erzählungen oder Märchen der Wirklichkeit nähern.

Andreas Lechner
ist Pfarrer im Pfarrverband Assach-Haus-Schladming-Ramsau am Dachstein-Pichl in der Steiermark

Zeitlose Erzählungen

Das hat auch Jesus getan. Die schönsten Worte Jesu in den Evangelien sind seine Gleichnisse, seine Erzählungen und die Bildworte. Z.B. das Gleichnis vom barmherzigen Vater oder das Gleichnis vom Sämann. Jesus macht uns durch seine Gleichnisse mit der Wirklichkeit der Liebe Gottes vertraut. Unsere Zeit und Welt und auch die Kirche brauchen wieder vermehrt Geschichtenerzähler, Menschen, die von ihren Erfahrungen mit Gott erzählen.

Unlängst bin ich von einem Mitchristen angesprochen worden, weil ich zu einigen Stellen aus der Heiligen Schrift gesagt habe, sie seien Erzählungen, Märchen. Das hat ihn gestört. Für mich ist die Heilige Schrift aber gerade deshalb immer wieder so aktuell und modern, weil die Erzählungen und die Begegnungen mit dem menschenfreundlichen Gott zeitlos sind. Christen sind immer Menschen der Wirklichkeit, die in der Realität stehen und sie er-leben. Und so bin ich einfach gern ein Geschichtenerzähler, der von Gott und seiner Liebe zu uns spricht.