„Glücklich, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit..."

Das Wort „Gerechtigkeit“ kann vieles meinen. Pfarrer Dietmar Stipsits denkt darüber nach, ob unsere Arbeitswelt „gerecht“ ist.

Morgengedanken 13.8. zum Nachhören:

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„Glücklich, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie werden satt werden“, lautet eine weitere Seligpreisung. Was ist gerecht? Eine Frage, die meines Erachtens heute höchst aktuell ist, vor allem wenn wir in unsere Wirtschafts- und Arbeitswelt hineinschauen, besonders auf die hohe Zahl von Arbeitslosen. Es gibt die, die leistungsfähig sind und dementsprechend auch bezahlt werden. Es gibt Frauen, die dieselbe Arbeit leisten wie Männer und deutlich weniger Lohn und Gehalt bekommen.

Dietmar Stipsits
ist römisch-katholischer Pfarrer des burgenländischen Seelsorgeraumes Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf

Zu Lasten der Schwächeren

Es gibt Menschen, die weniger leisten können, weil sie weniger Fähigkeiten haben, weil sie krank sind oder weil das Alter ihre Leistungsfähigkeit eingeschränkt hat. Wer hat hier Recht auf wie viel? Und welchen Maßstab von Gerechtigkeit legt uns das Evangelium nahe?

Ich bin überzeugt, dass Jesus uns heute sagen möchte: Menschen brauchen die Möglichkeit, ihr Leben zu gestalten, und dazu gehört an vorderster Stelle ein Recht auf Arbeit. Dazu gehört es aber ebenso, dass Staatshaushalte und Banken oder Firmen nicht zu Lasten der Schwächeren saniert werden, dazu gehört es, dass die soziale Sicherheit von Menschen und die Schaffung von Arbeitsplätzen mit gerechter Bezahlung wichtiger sind als Aktienkurse, ungerechte Vorstandsgehälter und Spekulationen an der Börse.