Mühe und Anstrengung

Mit Maria, der Mutter Jesu, stellt Äbtissin Maria Hildegard Brem eine der bekanntesten und prominentesten Frauen der Weltgeschichte ins Zentrum der Morgengedanken.

Morgengedanken 16.9. zum Nachhören:

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Wir Menschen sind Gemeinschaftswesen, und in der Beziehung zu ihnen, in Rede und Antwort, entfaltet sich unser Leben. Das gilt auch für unsere Beziehung zu Gott. Für Christen ist Gott keine anonyme Macht, die blind über uns waltet, sondern ein persönliches Du, das uns anspricht und auf unsere Antwort wartet.

Maria Hildegard Brem
ist Äbtissin der Zisterzienserinnenabtei Mariastern in Vorarlberg

Gott übernimmt Verantwortung

Das hat auch Maria, die Mutter Jesu, erfahren. Zuerst hat sie die Einladung erhalten, Mutter Jesu, des Erlösers, zu werden. Doch wurde ihr diese Aufgabe nicht einfach übergestülpt, sondern Gott wartet auf ihre bewusste und freie Antwort. Sie gibt sie mit den Worten: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort.“ Mägde sind heute selten geworden. Wir legen zu Recht Wert darauf, unseren Mitarbeitern auf Augenhöhe zu begegnen. Doch Gott gegenüber bleiben wir Diener und Dienerinnen, Knechte und Mägde. Das ist keine Herabsetzung, sondern Teil der Würde, die er dem Menschen gibt: Er darf frei und verantwortlich an seinem Heilsplan mitwirken und sein Mitarbeiter sein.

Das bedeutet nicht nur Mühe und Anstrengung, sondern auch Schutz und Sicherheit. Denn Gott selbst übernimmt dann die Verantwortung für die Wege, die er uns führt und die Aufträge, die er uns zukommen lässt.