Helfende Hände

Über Vertrauen und Geduld am Beispiel von Maria, der Mutter Jesu, spricht Äbtissin Maria Hildegard Brem in den heutigen Morgengedanken.

Morgengedanken 19.9. zum Nachhören:

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Auch heute noch ist es so: Wenn irgendwo ein Fest gefeiert wird, braucht man sie, die helfenden Hände von Freunden, Freundinnen und Bekannten. Das war zur Zeit Jesu nicht anders.

Maria Hildegard Brem
ist Äbtissin der Zisterzienserinnenabtei Mariastern in Vorarlberg

Vertrauen in Gott

Wir lesen im Johannesevangelium von einer Hochzeit in Kanaa in Galiläa, bei der Maria, die Mutter Jesu, dabei war. Natürlich nicht als Gast wie Jesus und seine Jünger, denn Frauen wurden damals nicht zu Festmählern eingeladen, sondern als guter Geist im Hintergrund. Deshalb fiel es ihr auch als erster auf, dass mitten im Fest der Wein ausging. Peinlich, peinlich! Und was tut sie da? Sie geht still zu ihrem Sohn Jesus: „Sie haben keinen Wein mehr.“ Eine einfache Feststellung, keine Bitte in irgendeine Richtung, schon gar nicht ein Befehl! Es genügt ihr, dass Jesus Bescheid weiß! Sie ist sicher, dass Jesus schon herausfinden wird, was nun das Beste ist.

Das Verhalten Mariens stellt auch mir die Frage: Was tue ich, wenn ich in eine Notlage gerate? Weiß ich dann sofort, was Gott zu tun hat, und zwar möglichst sofort? Vielleicht ist eine solche fordernde Haltung Gott gegenüber ein Hauptgrund dafür, warum es so viele unerhörte Gebete gibt. Maria lädt uns ein, unser Anliegen vor Gott auszusprechen und ihm dann voll Vertrauen zu überlassen, wann und auf welche Weise er handeln wird.