Wo ist Hoffnung?

Täglich werden wir in den Nachrichten mit Krisen und Katastrophen konfrontiert. Wo ist Hoffnung?, fragt sich deshalb Elisabeth Rathgeb.

Morgengedanken 27.10. zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber für mich sind die täglichen Nachrichtensendungen im Moment nur schwer erträglich: Ich kann die Berichte über IS-Terrormilizen, Syrien-Krieg und Ukraine-Krise schon fast nicht mehr hören.

Elisabeth Rathgeb
ist Leiterin des Seelsorgeamts der Diözese Innsbruck

„Globalisierung der Gleichgültigkeit“

Wo ist Hoffnung? Das frage ich mich täglich. Und denke dann immer wieder an ein Wortspiel unseres verstorbenen Altbischofs Reinhold Stecher: „Christen sind eine GesmbH“. Mit der „GesmbH“ meinte er natürlich nicht eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sondern das Gegenteil: Eine Gesellschaft mit begründeter Hoffnung. Christen und Christinnen als Gemeinschaft mit begründeter Hoffnung? Fragt sich nur, was die Hoffnung begründet, was ihr Grund gibt, Halt und Fundament. Die Hoffnung kommt in der Bibel immer in Begleitung – sie befindet sich in guter Gesellschaft, im Dreier-Paket von Glaube, Liebe und Hoffnung. Der Grund, das Fundament der Hoffnung ist Gott. Deshalb ist sie nie Selbstzweck, sondern steht im Dienst der Liebe. Das unterscheidet sie von ihrer Verwandten, dem „Positiv-Denken“.

Und deshalb ist die Hoffnung das ideale Gegenmittel gegen die „Globalisierung der Gleichgültigkeit“, die Papst Franziskus als verbreitete Reaktion auf die vielen schlechten Nachrichten ausmacht. Da entscheide ich mich lieber für die GesmbH: Die Gesellschaft mit begründeter Hoffnung.