Die Reisen des Nikolo

Ob nun das gute alte Christkind oder der Weihnachtsmann – vielen Kinder wird es wohl egal sein, wer die Geschenke bringt. WEM aber das Christkind oder Weihnachtsmann etwas bringt, das scheint nicht allen gleichgültig zu sein.

Morgengedanken 14.12. zum Nachhören:

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Seit dem Nikolotag fliegt bei uns der Playmobilweihnachtsmann auf einem Fillypferd durchs Wohnzimmer. Unsere Töchter lieben es, mit dem Plastikmaxerl mit Rauschebart, Bischofsmütze, Bischofsstab und rotem Umhang aus dem Adventkalender zu spielen. Und am liebsten setzen sie ihn auf ein buntes geflügeltes Fillypferd mit einem Horn auf der Stirn. Und ab geht die Post.

Harald Kluge
ist evangelisch-reformierter Pfarrer in Wien

Umleitung

„Damit kommt der Weihnachtsmann“, für sie bereits eindeutig als Nikolo identifiziert, „schneller zu uns Kindern“, wie sie sagen. Flott unterwegs zu sein ist wichtig, damit er allen Kindern schnell die Geschenke vorbeibringen kann. Und damit sich das alles ausgeht in nur einer Nacht. „Warum aber kommt der grimmig dreinschauende Gabenbringer nicht zu allen Kindern auf der Welt?“

Auf einem Kinderkanal brachten sie kürzlich den Bericht über Krisenregionen Ostafrikas. Und danach hatten unsere Kids die Idee, den Weihnachtsmann für ein paar Jahre umzuleiten. Ein Schild mit Pfeil dazu ist gerade in Arbeit. Denn sie haben hier in Wien schon einige Kuscheltiere. Dass aber anderswo Kinder ohne einen warmen und weichen Begleiter einschlafen müssen, und das auch noch hungrig, das ist für sie ein Skandal. Finde ich auch. Also hoffen wir, der Weihnachtsmann findet in diesem Jahr ein pfeilschnelles Fillypferd und bereist einmal ein paar Gegenden, wo er wohl noch nie Station gemacht hat, bis jetzt.