Bildungsauftrag

Was von Erwachsenen viel Fleiß und Mühe erfordert – zum Beispiel das Erlernen einer Fremdsprache – das scheint bei Kindern fast von alleine zu funktionieren. Bildung sollte also schon sehr früh beginnen.

Morgengedanken 13.1.2015 zum Nachhören:

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Mein dreijähriger Enkelsohn besucht im 15. Bezirk in Wien den Kindergarten. Da geht es, wie wahrscheinlich in jedem Kindergarten, sehr lebendig zu. Nun ist Rudolfsheim-Fünfhaus ein Bezirk, der durchaus als multikulturell bezeichnet werden kann. So verwundert es nicht, wenn der Sprössling zu Hause hin und wieder Sätze in anderen Sprachen von sich gibt.

Marco Uschmann
ist Leiter des evangelischen Amts für Hörfunk und Fernsehen und Chefredakteur der evangelischen Zeitung SAAT

Fremde Kulturen bereichern

Anfangs haben die Eltern schon recht geschaut, als es auf einmal hieß: „Look at me!“ Offensichtlich gibt es in der Kindergartengruppe Kinder, mit denen die Erzieherinnen Englisch sprechen. Ein Dreijähriger steht noch am Anfang seines Lernens der Muttersprache. Kein Wunder, dass er sich genauso auch andere Sprachen einverleibt. Seine Eltern waren anfangs nur erstaunt, wie einfach und leicht das geht, dass ihr Sohn andere Sprachen aufnimmt. „Multinational ist gut“, sagen sie, denn je mehr die Kinder davon mitbekommen, umso einfacher haben sie es später im Leben. Sie lernen buchstäblich von Kindesbeinen an, dass es andere Sprachen, andere Kulturen und andere Religionen gibt. Das gehört zum Leben einfach dazu. So leistet der Kindergarten eine wichtige Bildungsaufgabe, denn Bildung beginnt selbstverständlich schon im Kindergarten.

Die Evangelischen Kirchen widmen der Bildung im Jahr 2015 ganz besonderes Augenmerk. Sie nennen es das „Jahr der Bildung“, wohlwissend, dass Bildung entscheidend ist für das Leben. So haben sich die Reformatoren rund um Martin Luther von Anbeginn um Schulen und Bildung gekümmert. Denn Kulturen, Sprachen und Religionen bereichern jeden Menschen.