Chancengleichheit?

Bildung wird vererbt – nein: nicht über die Gene oder im Testament. Nein, sondern: Das Bildungsniveau der Eltern bestimmt ganz wesentlich die Bildungschancen der Kinder.

Morgengedanken 15.1.2015 zum Nachhören:

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Bildung eröffnet Horizonte, heißt es. Als die Evangelischen Kirchen ein Bibelwort für das Jahr der Bildung 2015 gesucht haben, sollte es natürlich zu dem Jahr passen. Unter den vielen Möglichkeiten, die die Bibel bietet, ist es ein Satz aus Psalm 31 geworden. Die Überschrift des Jahres der Bildung heißt nun: „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“.

Marco Uschmann
ist Leiter des evangelischen Amts für Hörfunk und Fernsehen und Chefredakteur der evangelischen Zeitung SAAT

Horizont durch Bildung

Der weite Raum und die Horizonte, die Bildung eröffnen, gehören zusammen. Eine gute Schulbildung eröffnet eine breite Berufswahl. Die auch wieder mit einer Ausbildung, sei es eine Lehre, sei es ein Studium, einhergeht. Egal, was ich vorhabe im Leben, wenn ich etwas erreichen will, gehört Bildung dazu. Nun ist es leider so, dass nicht jedem und jeder alle Möglichkeiten offenstehen. Denn Bildung ist in Österreich leider noch viel zu oft eine Geldfrage. Ein Studium muss ich mir leisten können, auch eine Matura kostet viel Geld. Chancengleichheit fängt mit der Bildung an.

Deswegen stellen die Evangelischen Kirchen die Bildung ins Zentrum dieses Jahres. Es geht unter anderem darum, möglichst vielen gute Zugänge zu Bildung zu schaffen. Dazu gehören beispielsweise Schulen, Nachhilfeunterricht oder die vielen ehrenamtlichen Stunden in den Pfarrgemeinden. Hier helfen zumeist Frauen den Kindern mit Migrationshintergrund bei ihren Hausaufgaben oder beim lesen Lernen. Denn der weite Raum, in den diese Kinder gestellt sind, der erschließt sich ihnen nur mit Bildung.