Gutes Leben für alle

Den Sonntag genießen, sich eine Auszeit genehmigen, Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben finden - und eventuell den einen oder anderen Blick bewusst auf Gott und die Mitmenschen werfen...

Morgengedanken 18.1.2015 zum Nachhören:

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Es war befreiend, irgendwann zu entdecken, dass es im Gottesdienst nicht um einen Dienst an Gott geht. Seine Einladung: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt…“ ist ein Angebot zur Ruhe und Rast. Der freie Sonntag, Auszeiten, Feiertage, Schon- und Schutzräume, wie zum Beispiel Wallfahrtsorte, Dank- und Festzeiten gehen in diese Richtung. Gott braucht keine Diener, schon gar keine unterwürfigen. Gott will „gutes Leben“ für alle.

Georg Schärmer
ist Direktor der Caritas der Diözese Innsbruck

Werben um Mitliebende

Was er sehr wohl braucht - sind „Mitliebende“. Gott wirbt unaufhörlich um uns, flirtet mit der Liebes- und Gestaltungskraft, die in jeder und jedem von uns grundgelegt ist. Liebe ist ein gefährliches Unterfangen. Liebe öffnet das Fenster der Verletzlichkeit und somit unter Umständen den Raum der Enttäuschung, Vereinnahmung, Verausgabung. Was meint Jesus wohl, wenn er dennoch sagt, dass wir Seelenruhe finden, wenn wir das Joch der Liebe auf uns nehmen, um den Liebeskarren dieser Welt voran zu bringen?

Vermutlich wusste er um die größte Sehnsucht des Menschen: die da ist, nicht geliebt zu werden, sondern lieben zu dürfen. Als Caritasdirektor stehe ich alltäglich dankbar in der Erfahrung, dass Menschen dieser Sehnsucht nachgeben und nachgehen. Vergelt‘s Gott.